Die Guten und die Bösen in unserem Wald
BEZIRK.Unsere Wälder haben sich in den vergangenen Jahrhunderten grundlegend verändert, einige Baumarten breiten sich aus, andere sterben aus. Die Ulme war eine der Hauptbaumarten unserer Region, mittlerweile kommt sie fast nicht mehr vor. Ein Pilz, der durch Insekten übertragen wird, hat das Ulmensterben ausgelöst.
Aber auch die Esche ist europaweit durch eine Pilzart bedroht. "Biologen versuchen, resistente Bäume zu vermehren, um die Epidemie einzudämmen", erklärt Werner Lazowski aus Rabensburg. Der Ökologe hat sich auf Augebiete spezialisiert und ist für die gesamtösterreichische Inventarisierung dieser Lebensräume zuständig.
Fremdlinge
Während Ulme und Esche aus dem Landschaftsbild verschwinden, tauchen neue Pflanzen auf. Neophyten sind Pflanzen, die vor Kolumbus' Entdeckung von Amerika nicht in Europa heimisch waren. Einige von ihnen haben sich bei uns längst etabliert und prägen das Landschaftsbild, wie zum Beispiel die Robinie (landläufig Akazie), aber auch der Götterbaum gedeiht prächtig. Inwieweit diese fremden Pflanzen zurückgedrängt oder vernichtet werden sollen, ist selbst bei Experten umstritten und auch abhängig von der Nutzung des jeweiligen Lebensraumes.
So wurden sogar im Nationalpark Donau-Auen, in dem ja prinzipiell nicht gerodet werden darf, die Götterbäume geschlägert, um für heimische Baumarten Raum zu schaffen.
Lazowski sieht das Problem pragmatisch: "Viele jahrhundertealte Kulturpflanzen sind auch nicht heimisch." Größere Sorgen macht dem Ökologen die weltweite "gigantische Aussterbewelle" von Pflanzen- und (Nutz-)tierarten.
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