Fünf Jahre Haft für H'stein-Dschihadist
KREMS. Fünf Jahre Haft, so lautete das nicht rechtskräftige Urteil gegen den 30-Jährigen Tschetschenen Magomed Z., der vergangenen Sommer in Heidenreichstein verhaftet worden war. Der Asylwerber war zuvor in Syrien gewesen, hatte vor Kameras mit einer Kalaschnikow posiert und auf seinem Handy waren unzählige Fotos mit pornografischen Darstellungen Minderjähriger aufgetaucht. Magomed Z. hatte im Prozess stets bestritten, an Kampfhandlungen teilgenommen zu haben, er sei in Syrien gewesen, um Flüchtlingen zu helfen, mehr nicht. Der Mann ist schwer sehbehindert. Um sich diesbezüglich einer Behandlung zu unterziehen, war er einst auch nach Österreich eingereist und hatte Asyl beantragt. Sein Verteidiger nennt ihn die Karikatur eines Terroristen, IS brauche keine Krüppel. Die Mühen des Verteidigers waren vergebens, der Schöffensenat sah es als erwiesen an, dass der Mann Mitglied einer Terrorgruppe gewesen sei. Auf Magomed Z.'s Handy fanden sich nämlich neben den Pornofotos auch noch solche von Fernzündern, Abhörgeräten und ähnlichem Material. Die Richterin ließ sich von der Darstellung des unbeteiligten Helfenden nicht beeindrucken, bezeichnete den Tschetschenen als Überzeugungstäter und verurteilte ihn zu fünf Jahren. Verteidiger und Staatsanwalt haben Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung angemeldet.
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