"Früher mussten sie zur Therapie nach Wien" - Ein Besuch im Förderzentrum Waldhausen

Katharina, Gabriella Sebökné Szabó, Sonja, Betreuerin Franziska, Sabrina
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WALDHAUSEN (mikö). Was vor 23 Jahren mit vier Kindern und einer Elterninitiative begann ist heute nicht mehr wegzudenken. Im Förderzentrum Waldhausen werden 80 Kinder – meist in der Gruppe – betreut. Von 20 Fachleuten. "Früher mussten Eltern zur Einzeltherapie nach Wien fahren", erzählt Gabriella Sebökné Szabó, seit drei Jahren Leiterin des Förderzentrums Waldhausen. "Die Eltern dachten sich: Es wäre toll, wenn es einen Ort gäbe, an dem Therapeuten zusammenkommen und das Kind über mehrere Stunden betreut wird." Bald hatte man festgestellt, dass immer mehr Eltern Interesse zeigten. Daraus entstand das Förderzentrum. In dem aus Gemeinden im Umkreis von 50 Kilometern Kinder von 0 bis 19 Jahren betreut werden. Mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen: Sei es motorisch, kognitiv, mit Verhaltensschwierigkeiten oder Problemen in der Wahrnehmung.

Wahrnehmungsstörung
Besonders der Anteil an Kindern mit Wahrnehmungsstörungen nimmt zu, weiß Sebökné Szabó. Solche treten auf, wenn die Verarbeitung der Sinneseindrücke im Gehirn nicht richtig vonstatten geht. "Das hat Einfluss auf die schulische Leistung. Kinder sind vorsichtiger und lernen weniger, dadurch wird die Entwicklung verzögert." Eine von mehreren möglichen Ursachen? "Kinder bewegen sich heute weniger im Freien als früher", so Sebökne Szabo. Aus Gesprächen mit Kindergartenpädagoginnen weiß sie: Kinder kommen bei Spaziergängen oft auf kleine Hügel nicht hinauf. Auch die Gutmütigkeit der Eltern kann eine Ursache sein: Wenn das Kinderbett von Babys komplett ausgepolstert ist, obwohl diese die Reize der Gitterstäbe brauchen würden. "Die Kinder holen sich Reize, indem sie gegen eine Wand laufen. Sie brauchen den extremen Reiz, werden aber oft missverstanden. Sie ecken mit allen an und provozieren." Sie könnten häufig nicht ruhig sitzen und müssten sich immer spüren. Hinter auffälligen Kindern steckt oft eine Wahrnehmungsstörung. Im Förderzentrum wird Abhilfe geschaffen. Mit Massagen, Druck- und Zugübungen.

Förderzentrum Waldhausen

Die Mitarbeiter: Rund 20 Menschen (Physio-, Ergo-, Logopädie, Motopädagogin, Behinderten- und Sozialpädagoge) kümmern sich um die Kinder. Die Therapie wird vom Land OÖ finanziert. Der Verein ist auch auf Spenden angewiesen: Zum Ankauf von zusätzlichen Spiel- und Therapiematerialien oder um Kindern zusätzliche Angebote wie beispielsweise Reittherapie zu ermöglichen. Träger ist die Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie.
Betreuter Personenkreis: Derzeit werden 26 Ganztageskinder, 35 Halbtagskinder und 10 bis 15 Kinder in der Intensivgruppe betreut. Alter: 0 bis 19 Jahre.
Erstgespräch: Eltern oder Lehrer können ohne Überweisung zu einem Erstgespräch kommen. Das Kind wird angeschaut und eingeschätzt, ob die Therapieformen geeignet sind. Danach kann ein Arzt einen Therapieauftrag erteilen.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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