Schwierige Zeiten für Honigbienen

Die Imker und ihre Bienen stehen unter den derzeitigen Umständen vor großen Herausforderungen. | Foto: Obst-Hügel-Land
  • Die Imker und ihre Bienen stehen unter den derzeitigen Umständen vor großen Herausforderungen.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

BEZIRK (mak). Bienen haben es heutzutage nicht leicht. Pflanzenschutzmittel wie Neonicotinoide, Monokulturen und die Varroamilbe machen ihnen das Leben so schwer, dass viele Imker beträchtliche Ausfälle hinnehmen müssen. Genaue Zahlen wird es erst nach einer österreichweiten Erhebung Mitte Juni geben. Maximilian Liedlbauer, Präsident des oö. Landesverbandes für Bienenzucht wagt aber bereits eine düstere Prognose: "Heuer ist zu befürchten, dass wir Verluste bis zu 50 Prozent erreichen." Das betrifft auch gestandene Imker wie Markus Huemer. Der Obmann des Imkereivereins Scharten beschäftigt sich bereits seit 30 Jahren mit der Bienenzucht und wurde sowohl für seine Arbeit als auch für seinen Honig bereits mehrfach ausgezeichnet. "Eingewintert habe ich 85 Völker. Jetzt habe ich noch 42."
Der Normalwert liegt bei zehn bis 15 Prozent. "Heuer ist es ein Wahnsinn", sagt auch Huemers Stellvertreter Otto Partinger. Dabei sind im Naturpark Obst-Hügel-Land Pflanzenschutzmittel kaum ein Thema. "Die Zusammenarbeit zwischen Imkern und Bauern funktioniert hier recht gut. Die Obstbauern kennen die wichtige Rolle der Bienen und setzen kaum bedenkliche Mittel ein", berichtet Partinger. "Wir sind ja ebenfalls interessiert, dass es den Bienen gut geht. Die Imker stellen ihre Bienen in unseren Obstgärten auf und wir profitieren von der Bestäubung der Blüten", so der Schartener Obstbauer Rudolf Wiesmayr.

Bienen brauchen Vielfalt
"Eine Artenvielfalt an Pollen sorgt für ein stärkeres Immunsystem der Bienen", weiß Partinger. Dazu kann jeder Einzelne seinen kleinen Beitrag leisten. "Jeder, der etwas Blühendes im Garten oder Balkonkisterl ansetzt, tut den Bienen etwas Gutes", meint Franz Maier von der Gärtnerei Floradies in Schlüßlberg. Seine drei Favoriten unter den Bienenpflanzen sind der Sommerflieder, der auch Schmetterlinge in Scharen anlockt, die Vanilleblume (Heliotropium) und die Zinnie.
Die Imker freuen sich, dass das Interesse für die Bienen zunimmt. "Die Leute kommen oft zu uns, weil sie bemerken, dass sie keine Bienen mehr im Garten haben. Der Zulauf bei unserem Verein ist groß, und auch das Schnupperimkern wird gut angenommen", berichtet Huemer. Beim Schnuppern können interessierte Personen in kleinen Gruppen den Imkern ein Bienenjahr lang über die Schulter schauen.

Die Bienen sind nicht nur für den Imker und Honigliebhaber von Nutzen. Man weiß aus Pollenanalysen des Honigs, dass Honigbienen bis zu 80 Prozent aller insektenblütigen Pflanzen bestäuben. Dazu zählen sowohl Kultur- als auch Wildpflanzen. Insgesamt hängt ein Drittel der weltweiten Nahrungsproduktion direkt oder indirekt von der Arbeit der Bienen ab.
Solche und andere Informationen rund um die Honigbiene erhält man unter anderem auf dem Bienenerlebnisweg am Kirschblütenweg in Scharten. 18 Schautafeln bieten Einblicke in die faszinierende Welt der Bienen. Der Weg ist 500 Meter lang und barrierefrei. In einem kleinen Bienenmuseum gibt es zudem altes Imkerhandwerk zu sehen. Der Weg wurde neu gestaltet. Am 28. Juni findet anlässlich der offiziellen Wiedereröffnung ein großes Bienenfest statt. Begehbar ist der Weg bereits ab 19. April.

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