"70-Stunden-Woche keine Seltenheit"

Manfred Mitterbauer aus Scharten ist seit zehn Jahren mit seinem mobilen Lebensmittelgeschäft unterwegs. | Foto: Mitterbauer
  • Manfred Mitterbauer aus Scharten ist seit zehn Jahren mit seinem mobilen Lebensmittelgeschäft unterwegs.
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BEZIRK. Kramerläden, wie sie vor Jahren noch üblich waren, sind heute zur Rarität geworden. In immer mehr Ortschaften entstehen Spar- oder Billamärkte, welche sich als zu große Konkurrenz für "Tante-Emma-Läden" erweisen. Daraus folgt, dass immer mehr kleinere Geschäfte zusperren müssen. So wie zum Beispiel in Weibern, wo vor Kurzem ein Nahversorger geschlossen hat. Da die Besitzerin des zweiten Geschäftes bereits im Pensionsalter ist, könnte auch diese Gemeinde bald ohne Nahversorger sein. "Ich bin mir sicher, dass wir einen Nachfolger finden werden", sagt Weiberns Bürgermeister Gerhard Bruckmüller. Es gibt auch jene, die kleineren Nahversorgern Überlebenschancen zusprechen, zum Beispiel Hans Moser, Bezirksstellenleiter der WKO Grieskirchen und Eferding. Er empfiehlt jedem Neugründer, ein fundiertes Konzept auszuarbeiten. "Dabei sind wir von der WKO gerne behilflich. Wer so ein Projekt in Angriff nimmt, muss sich im Klaren sein, dass es ein harter und steiniger Weg ist. Denn oft reicht es nicht mehr aus, nur ein Lebensmittelgeschäft alleine zu führen", erklärt Moser. Ein zusätzliches Cateringservice, eine Lotto-Annahmestelle, ein kleines Kaffeehaus und/oder eine Trafik erleichtern die Arbeit sehr. "Damit sind die Betreiber breiter aufgestellt und können überleben", so der Bezirksstellenleiter. Zudem fordert er die Gemeinden dazu auf, sowohl Kunden als auch Geschäftsinhaber zu unterstützen. Wie in Meggenhofen, wo ein Supermarkt außerhalb des Ortes gebaut wurde. Bürgermeister Wilfried Suchy und die Betreiber des Marktes ließen sich etwas einfallen, um vor allem für ältere Personen die Möglichkeit eines stressfreien Einkaufens zu schaffen: Es wurde ein Shuttlebus eingeführt. Dieser befördert jeden Freitag Personen zum Billa und zurück. Die Kosten teilen sich das Lebensmittelgeschäft und die Gemeinde Meggenhofen. Vor allem Bewohner des Betreubaren Wohnens nützen diese Einkaufshilfe.

Mobiler Nahversorger
Wie sich das Leben als Nahversorger gestaltet, weiß Josef Strauß aus Wendling. Er betreibt ein Geschäft in seiner Heimatgemeinde, dazu noch jeweils eines in Geboltskirchen und Michaelnbach. "Ich arbeite wöchentlich mindestens 70 Stunden, damit alles rund läuft. Anders ginge es nicht", erzählt Strauß. Um den Umsatz zu steigern, greift der Geschäftsmann zu kreativen Ideen. So bietet er ab und zu auch Steckerlfisch an und öffnet seinen Markt in Wendling jeden Sonntag von 8 bis 10 Uhr. "Besonders frisches Gebäck wird am Sonntag gerne gekauft", meint Strauß. Wie man mit Kreativität ans Ziel gelangt, beweist auch Manfred Mitterbauer, Bäcker und Lebensmittelhändler aus Scharten. Vor zehn Jahren gründete er ein mobiles Lebensmittelgeschäft und liefert seither mit seinem Verkaufsbus von Montag bis Samstag hauptsächlich in kleinere Gemeinden. "Neben Backwaren bieten wir unter anderem Milchprodukte, Teigwaren, Zucker und Getränke an", so Mitterbauer, welcher auf zahlreiche Stammkunden zählen kann.

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