Betrüger und Bettler in Hall unterwegs
Die Polizei warnt davor, fremde Personen in die Wohnung zu lassen
HALL. In der Region sind in letzter Zeit vermehrt Betrüger und Bettler unterwegs. In der Haller Altstadt sieht man immer wieder Bettler an Straßenecken, die Passanten um Geld bitten. Die Polizei warnt, dass die Bettler meist in Banden organisiert sind. Sind sie in einer Stadt erfolgreich, so schicken die Banden dann umso mehr Bettler dorthin.
Manche Bettler läuten auch an den Haustüren. So erging es kürzlich auch einer 80-jährigen Hallerin, an deren Tür ein Pärchen (beide im Alter zwischen 20 und 25 Jahren) klingelte. Die betagte Frau ließ die ihr unbekannten Personen in ihre Wohnung. Die beiden baten die Pensionistin mehrmals um Geld, Silber oder Gold, worauf ihnen die Frau schließlich freiwillig einen Ring und eine Kette überließ. Daraufhin verließen die Bettler wieder die Wohnung.
Da die Frau dem Paar den Schmuck freiwillig überließ, entstand kein Schaden im strafrechtlichen Sinne. Im Nachhinein bereut die betagte Dame allerdings das Überlassen des Schmucks.
Die Polizei rät generell zur Vorsicht bei unangemeldeten Besuchern, fremde Personen sollte man nicht in die Wohnung lassen.
Von einer besonders raffinierter Betrugsmasche weiß Revierinspektor Michael Schütz von der PI Hall zu berichten. Die Polizei verdächtigt Giovanni N., der auch in Hall unterwegs war, gutgläubigen Pensionisten Textilien zu überhöhten Preisen anzudrehen. Der seriös und sympathisch wirkende Italiener soll auf der Straße gezielt Senioren (ab 70) ansprechen und sich als ehemaliger Arbeitskollege ausgeben. Durch geschickte Gesprächsführung überzeuge er seine Opfer, dass sie ihn wirklich von früher kennen. In Folge erzähle Giovanni N., dass ihm eine Textilfirma in Italien gehöre und er ihnen etwas schenken wolle, da sie sich so lange nicht mehr gesehen hätten.
"Durch das Lockangebot, etwas geschenkt zu bekommen, willigte auch das Opfer, welches Giovanni N. in Hall angesprochen hatte, ein, dass er mit zu seiner Wohnadresse kommt", so Revierinspektor Schütz. Dort präsentierte N. dem Pensionisten aus der Sicht der Polizei minderwertige Jacken als Markenware mit einem angeblichen Stückpreis von € 1.000. Auf Grund des hohen Wertes könne er ihnen die Jacken doch nicht schenken, aber zu einem äußerst günstigen Freundschaftspreis anbieten. Auch der Haller ließ sich letztlich zu dem Kauf hinreißen, der "günstige Preis" ist aber laut Polizei viel zu hoch.
"Aus Scham oder Unkenntnis, Opfer eines Betruges geworden zu sein, zeigte vermutlich nur ein geringer Prozentsatz an Geschädigten diese Betrugsmasche bei der Polizei an. Wir gehen aber davon aus, dass es im Großraum Hall mehrere Opfer gibt", meint Revierinspektor Michael Schütz und fordert Opfer auf, sich bei der PI Hall (Tel.: 059133-7110) oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Link zum Artikel " Trickbetrüger schlugen in Thaur zu"
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