Falter hat 'Haberer' im Visier
Die Aufregung um den geplanten Bau des "City-Hotels" in Herzogenburg zieht weite Kreise.
HERZOGENBURG (je). Ein Artikel in der Stadtzeitung "Falter" über "Die Haberer von Herzogenburg" sorgt für Aufregung. Die "Verhaberung" soll beim Hotelbauprojekt der Traisenhotel GmbH stattgefunden haben. SPÖ und Grüne weisen die Vorwürfe zurück und lassen die Korruptionsstaatsanwaltschaft den Sachverhalt prüfen.
Die Vorgeschichte
Die Stadt Herzogenburg hat die beiden betroffenen Liegenschaften um 389.000 Euro gekauft. Thomas Höhrhan wurden selbige Liegenschaften dann um 160.000 Euro, also um weniger als die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises, verkauft. Geplant war ein "City-Hotel". Danach hat der Kremser ÖVP-Obmann das Grundstück wiederum um 665.000 Euro an die SiedlungsAG GEDESAG verkauft. Der Verkauf des Grundstücks von Höhrhan an die GEDESAG ist mit verschiedenen Leistungen verbunden (Gebäudeabbruch, Materialentsorgung, Aufschließung, Baubewilligung), die von der Traisenhotel GmbH finanziert werden müssen. "Aufgrund dieser zusätzlichen Leistungen der Traisenhotel GmbH ergibt sich der vertraglich fixierte Kaufpreis", heißt es nun von Seiten der Gemeinde. Große Aufregung gab es im Vorfeld auch, weil die Bauklasse für das geplante "City-Hotel" auf Bauklasse III (bis 10m Höhe) erweitert wurde. Anrainerproteste wegen der möglichen Ausmaße (der GR hat dem Antrag stattgegeben) werden momentan vom Verfassungsgerichtshof geprüft.
"Hätten alles offengelegt"
"Der Falter hat mit allen gesprochen, die Aussagen wurden dann aber nicht gebracht", schildert Thomas Höhrhan gegenüber den Bezirksblättern. Auch Einsicht in die Unterlagen hätte er gestattet, wäre er danach gefragt worden. Die SPÖ Herzogenburg und die Grünen haben nun eine Sachverhaltsdarstellung an die Korruptionsstaatsanwaltschaft nach Wien geschickt. "Diese möge die Fakten prüfen und in der Sache entscheiden", so die Koalitionspartner.
Zur Sache
Thomas Höhrhan wollte mit seiner Traisenhotel GmbH ein multifunktionales Projekt umsetzen (Wohnen, Gastronomie und Hotel). Momentan kann nicht gebaut werden, da der Verwaltungsgerichtshof über Anrainereinsprüche bzgl. der Bauklasse entscheiden muss. Das Projekt soll laut Gemeinde, mit Unterstützung der GEDESAG, nach Abklärung aller rechtlichen Fragen wie geplant und ohne Zeitverzug verwirklicht werden.
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