Krankenhaus Zams ohne Geschäftsführer

kh_zams | Foto: Wenzel
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Das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams trennt sich von Heinz Gerdes, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Vinzenz.

ZAMS (hwe). Geschäftsführer Heinz Gerdes, der seinen Schreibtisch nach weniger als einem Jahr räumt, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für das Mutterhaus gab Generaloberin Sr. M. Gerlinde Kätzler eine knappe, pragmatische Erklärung: Nach intensiven Überlegungen und Gesprächen habe man sich mit Gerdes geeinigt, das Dienstverhältnis einvernehmlich aufzulösen.

Dienstfrei gestellt
Und: Aufgrund der anstehenden Aufgaben und dem Umstand, dass diese Aufgaben möglichst rasch von einem zu bestellenden Nachfolger angegangen werden sollen, wurde mit Herrn Gerdes vereinbart, dass dieser nach Konsumation seines Urlaubes dienstfrei gestellt wird. Wir möchten Herrn Gerdes auf diesem Weg für sein großes Engagement, sowie für seine fachlich ausgezeichnete Arbeit ausdrücklich danken. Gerdes scheidet damit nach weniger als einem Jahr als Geschäftsführer aus. Für das Oberländer Krankenhaus bedeutet das eine heikle Situation. Vor allem deswegen, weil zahlreiche Verhandlungen bevorstehen, die den geplanten Um- und Erweiterungsbau mit einem Investitionsvolumen von 50 Mio. Euro betreffen. Geplant sind in den kommenden acht Jahren u.a. die Psychiatrie-Abteilung mit 30 Betten sowie die neue Intensivstation mit OP-Bereich. Mit den Geschäften vorläufig betraut ist Beate Zangerl, Direktorin der Krankenpflegeschule. Primarius Peter Sandbichler lehnt eine Stellungnahme zum Ausscheiden von Gerdes ab.

Hinter vorgehaltener Hand
Aus dem Umfeld der Ärzte sickerten dennoch einige Informationen durch, die für Gerdes wenig schmeichelhaft sind. Demnach sei der Umgang von Gerdes mit den Ärzten bedenklich bis unerträglich gewesen. Bestimmte Erledigungen habe er auf die lange Bank geschoben, etwa die notwenige Anschaffung von zwei OP-Tischen. Einer der Tische sei für Operationen von schwergewichtigen Patienten erforderlich gewesen. Den Einsatz einiger Turnusärzte im Krankenhaus habe er ausschließlich aus der Sicht eines Kostenrechners gesehen. Wozu denn diese Ärzte überhaupt benötigt würden, soll der Geschäftsführer gefragt haben. Die BEZIRKSBLÄTTER haben dazu auch eine Anfrage an Generaloberin Sr. Kätzler gerichtet. Ihre Assistentin teilte mit, wegen einer Dienstreise habe die Generaloberin noch nicht reagieren können.

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