Haiming
Keine Ermittlungen wegen Untreuehandlungen bei Tiwag-Geschäften

Die WKSTA hat die Ermittlungen bezüglich Tiwag-Handl eingestellt. | Foto: Dorn
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Die WKSTA hat das Vorprüfungsverfahren hinsichtlich der Grundstücksverkäufe an Handl Tyrol eingestellt.

HAIMING. Der jahrelange Streit um die Haiminger Grundstücke südlich der Bundesstraße scheint nun zumindest in einem Punkt beendet zu sein: Nachdem die Tiwag eine weitere große Fläche an das Unternehmen Handl Tyrol veräußert hatte, brachte der Sprecher der sogenannten "Haiminger Erben", Anton Raffl, Klage bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck ein. Ihr Vorwurf: Handl hätte zu einem weit günstigeren Preis als dem Verkehrswert die Grundstücke erworben, was zu einem Nachteil für die Tiwag als Verkäuferin und damit für das Land geführt hätte.

Die Staatsanwaltschaft leitete aufgrund der Höhe des behaupteten Schadens die Causa an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft weiter, die aber nun den Fall zu den Akten legte: „Damit steht nun fest, dass sämtliche von Anton Raffl im Namen der ehemaligen Grundstückseigentümer erhobenen und medial verbreiteten Vorwürfe falsch sind. Fakt ist, dass Handl Tyrol zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses im Jahr 2015 einen vollkommen marktkonformen Verkaufspreis bezahlt hat und völlig korrekt vorgegangen ist. Wir betrachten diese Angelegenheit mit der Einstellungsverfügung als erledigt“, sieht sich Geschäftsführer Karl Christian Handl nun bestätigt.

Wie es indes mit dem Standort Haiming weitergeht, steht trotzdem in den Sternen. Denn die geplante Erweiterung des bestehenden Betriebs ist weiter fraglich. Auch wenn es bereits eine Bebauungsstudie gibt, herrscht zwischen Gemeinde und Handl Eiszeit. "Die Gemeinde ist jetzt am Zug. Sie muss sich überlegen, was sie will und ich hoffe, dass die Gemeinde intern ein klärendes Gespräch sucht. Ich hätte schon heuer im Frühjahr Baubeginn gehabt", sieht sich Handl in seinen Bemühungen gebremst.

Nach seiner letzten Mail im November 2023, in der er darum bat, das Konzept vorstellen zu dürfen, hätte es keine weitere Reaktion mehr von Seiten der Gemeinde gegeben. Sein Angebot, auf sein Vorkaufsrecht für das östlich gelegene 5,4 Hektar große Tiwag-Grundstück zugunsten der Gemeinde zu verzichten, wenn er dafür die Umwidmung des Campingplatz-Areals im Westen bekommen würde, sei noch aufrecht, ebenso wie das Angebot eine Flatrate zu verhandeln, um für die Gemeinde anstelle von Arbeitsplätzen einen finanziellen  Ausgleich zu schaffen.

"Viele Firmen denken gar nicht mehr über das Investieren in Tirol nach. Aber ich werde immer ein Oberländer bleiben und meine Vision ist weiterhin, hier einen Hauptstandort zu schaffen", so Handl. Doch durch die Blockade von Seiten der Gemeinde sei er nun im ersten Schritt gezwungen gewesen, einen neuen Standort in Vomp zu schaffen, wo er mit offenen Armen empfangen worden sei. "Wir waren immer gesprächsbereit. Aber wir hatten bisher nur einen Vorhabensbericht von Handl, der nie ins Konkrete gegangen ist. Er hat in Haiming immer einen Ansprechpartner gehabt", versteht dagegen Bürgermeisterin Michaela Ofner die Aufregung nicht.

"Meiner Meinung nach sollte die Gemeinde Haiming jetzt die Gespräche mit dem Unternehmen Handl aufnehmen, die schon lange gefordert worden sind. Das sind wir dem Betrieb schon lange schuldig", fordert auch Vize-Bürgermeister Christian Köfler Gespräche.

Soll die Gemeinde Haiming mit der Firma Handl über eine Betriebserweiterung verhandeln?
Verdacht von Untreuehandlungen bei Tiwag-Geschäften
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