Es war und ist ein Traumjob

Gernot Kanduth, Vizepräsident der Richtervereinigung, mit WOCHE-Redakteur Markus Vouk | Foto: Egger
  • Gernot Kanduth, Vizepräsident der Richtervereinigung, mit WOCHE-Redakteur Markus Vouk
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INNENSTADT (mv). Gernot Kanduth ist Vizepräsident der Vereinigung österreichischer Richter und Richterinnen. Die WOCHE traf den Zivilrichter am Landesgericht Klagenfurt zum Gespräch im Park.
WOCHE: Herr Kanduth, warum sind Sie Richter geworden?
KANDUTH:
Ich kann gar nicht sagen, welchen Job ich gemacht hätte, wenn ich nicht Richter geworden wäre. Es war und ist mein Traumjob. Ich habe nach dem Studium in Graz das Gerichtsjahr gemacht, wurde dann Richteramtsanwärter und schließlich Richter.
WOCHE: Was hat sich in der Richter-Ausbildung in den vergangenen Jahren geändert?
KANDUTH
: In den letzten 18 Jahren wurde viel Augenmerk auf die psychischen Fähigkeiten gelegt. Als Richter muss man soziale Fähigkeiten haben und muss mit Stress umgehen können. Besonders wichtig ist das Fingerspitzengefühl. Wir wollen die besten Anwärter und diese müssen wir schon zu Beginn der Ausbildung finden. Außerdem müssen wir uns darum kümmern, dass das Richteramt weiterhin attraktiv bleibt – auch bei den Verdienstmöglichkeiten.
WOCHE: Was sagen Sie zu der Verkürzung des Gerichtsjahres, das angehende Rechtsanwälte und Richter absolvieren müssen?
KANDUTH:
Die Reduzierung von neun auf sechs Monate ist ein Problem, da es dadurch schwieriger geworden ist, geeignete Kandidaten zu finden.
WOCHE: Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Beruf?
KANDUTH:
Egal wie gut man eine Verhandlung leitet, es gibt immer eine Person, die bedrückt den Verhandlungssaal verlässt. Das gilt sowohl für Zivil- als auch Strafprozesse. Als Zivilrichter hat man die Möglichkeit jahrelange Streitereien zu beenden. Für mich ist es ein persönlicher Erfolg, wenn die Streitparteien im Gerichtsaal den Streit beenden und sich die Hand geben. Eine große Herausforderung ist natürlich der Stress.
WOCHE: Was sagen Sie zu den Großprozessen?
KANDUTH:
Wir sind zu hundert Prozent ausgelastet. Jeder Großprozess stellt eine neue Herausforderung dar, da ein Richter für mehrere Monate blockiert ist. Wir haben sehr viele kleine Fälle, die tagtäglich verhandelt werden. Es darf auf keinen Fall passieren, dass es dabei aufgrund eines Großverfahrens zu Verzögerungen kommt.
WOCHE: Was sagen Sie zu Weisungen von Ministern?
KANDUTH:
Weisungen kommen äußerst selten vor, leider betreffen sie meist Fälle, die aus den Medien bekannt sind. Ich glaube, die Einführung des Weisenrates war ein Schritt in die richtige Richtung. Kritisch stehe ich zu dem Ablauf der Personalbestellung. Wenn der Senat sich für eine Person entscheidet, kann der Minister noch immer eine andere Person ernennen. Diese Konstellation finde ich problematisch, da dadurch ein falscher Eindruck entstehen kann.
WOCHE: Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Verhandlung?
KANDUTH:
Meine erste Verhandlung, die ich geleitet habe, war eine Zwangsversteigerung. Ich hatte das Gefühlt mein Talar ist zu groß und war sehr nervös. Nach einigen Minuten wurde mir bewusst, dass die anderen Personen im Saal noch nervöser waren. Es ist alles gut gegangen.

Zur Person:

Gernot Kanduth (44) ist seit 2002 Richter am Landesgericht Klagenfurt. Seit 2013 ist er Vizepräsident der Vereinigung der Österreichischen Richter und Richterinnen. Er folgte Manfred Herrnhofer. Er war drei Jahre als Strafrichter am Landesgericht Klagenfurt und ist nun Zivilrichter. Seit 2006 ist er Obmann der Sektion Kärnten der Richtervereinigung.

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