Mäusefänger warten auf ein Zuhause
Mauskatze statt Hauskatze: Neben gewöhnlichen Stubentigern warten im Tiko auch solche, die lieber auf die Jagd gehen, als im Körbchen zu liegen.
KLAGENFURT. Fast 5.000 Jahre ist es her, dass man im antiken Ägypten damit begonnen hat, Katzen zu domestizieren. Aus einem einfachen Grund: Sie sollten die Getreidespeicher vor Mäusen und anderen Schädlingen bewahren.
Heute hat man andere Möglichkeiten, um Mäusen oder Ratten zu Leibe zu rücken. Trotzdem schwören viele auf die schnurrenden Vierbeiner - sie erledigen diesen Job, ohne dass man auf Gift oder Kammerjäger zurückgreifen muss.
Diese Erfahrung hat man auch im Tierschutzkompetenzzentrum (Tiko) in Klagenfurt gemacht - mit den hauseigenen Mauskatzen. Tiko-Präsidentin Evelin Pekarek: "Speziell das Futter für unsere Schweine hat Mäuse und Ratten in Scharen angelockt - aber unsere Mauskatzen haben das Problem unter Kontrolle gebracht." Denn das Tierschutzhaus hat "angestellte" Mäusefänger: Etwa 15 Streunerkatzen, die verletzt aufgefunden wurden und im Tiko gesund gepflegt wurden, versehen ihren Dienst als Mäusefänger - gegen Kost und Logis. Also gegen ein paar Portionen Katzenfutter und einem gemütlichen Unterschlupf im Freien.
Neben diesen Katzen werden aber immer wieder verletzte, herrenlose Tiere ins Tiko gebracht. Und sie warten ebenso wie die gewöhnlichen Hauskatzen auf einen Platz bei tierfreundlichen Menschen. "Ideal wäre es, wenn sie auf einen Bauernhof oder zu einem Haus mit einem großen Garten kämen. Für eine Wohnung sind diese Katzen sicher nicht geeignet", erklärt Marion Puschitz vom Tiko.
Schmusetiger sind die Tiere jedenfalls keine - eher im Gegenteil. "Die Katzen haben häufig sogar Angst vor Menschen, weil sie den Umgang mit ihnen nicht gewöhnt sind", so Puschitz.
Dadurch sind die Mauskatzen aber auch nicht wählerisch, was das neue Zuhause angeht. "Ein bisschen Futter und ein trockener Platz - oft auch in einem Gartenhaus, in einem Stall oder in einer Garage - reichen völlig. Es muss auf jeden Fall geregelt sein, dass die Katzen kommen und gehen können, wann es ihnen passt", so Pekarek.
Abgegeben werden die Katzen gegen eine freiwillige Spende - denn es kann nicht garantiert werden, dass die Katze auch bei ihrem neuen Zuhause bleibt. Die Freiheit lieben die Mauskatzen des Tiko nämlich genauso, wie das eine oder andere Nagetier.
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