Unterwegs mit dem Ordnungsamt

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Seit einem halben Jahr sind Magistratsbedienstete für das Ordnungsamt unterwegs - das Team soll sogar aufgestockt werden.

INNENSTADT. Die Kritik an der Idee, in Klagenfurt ein Ordnungsamt zu installieren, war anfangs groß. Man befürchtete, dass Privat-Sheriffs, ausgestattet mit zu viel Kompetenzen und schwer überhöhtem Selbstbewusstsein in der Stadt eher für Unruhe als für Ordnung sorgen würde. Von diesen Bedenken ist so gut wie nichts übrig - es scheint so, als hätte man sich an die Ordnungshüter gewöhnt. Die WOCHE ging mit zwei Mitarbeitern des Ordnungsamtes auf Tour durch die Innenstadt.

Mit dabei sind auch der zuständige Stadtrat Wolfgang Germ und Bürgerservice-Leiter Wilfried Kammerer, für die das Ordnungsamt ein Erfolgsprojekt ist: "Nach einem halben Jahr kann man erkennen, dass die Delikte rund um Alkohol, Drogen und Vandalismus in den Stadtparks stark zurückgegangen sind", sagt Germ. Anscheinend reicht schon die Präsenz des Ordnungsamtes in den Parks. Man habe das Gefühl, dass mehr auf Sauberkeit und auf die Leinenpflicht bei Hunden geachtet wird - einfach, weil das Ordnungsamt unterwegs ist. "Strafen sind die letzte Konsequenz. Die Leute vom Ordnungsamt haben die Anweisung, erst zu informieren und aufzuklären. Und Unbelehrbare werden natürlich abgestraft", sagt Kammerer.

Dazu sind die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auch mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet. Das unterscheidet sie von privaten Wachdiensten: "Die Leute haben ja geglaubt, das sind irgendwelche Securitys, die in der Stadt unterwegs sind. Aber es sind Amtspersonen - sie dürfen Strafmandate ausstellen und Identitätsfeststellungen durchführen", so Kammerer, während die beiden Ordnungswächter über den Benediktinermarkt gehen. Bis sie das erste Mal angesprochen werden, dauert es nicht lange: Eine Standlerin weist darauf hin, dass Autos immer wieder die Zugänge zum Markt verstellen. "Wegen sowas möchte ich ja nicht gleich die Polizei rufen, deswegen sag ich euch das", sagt sie. Eine Erleichterung für die Polizei? "Die Polizei ist teilweise froh, dass sie sich nicht mehr mit allen Bagatelldelikten herumschlagen muss", sagt Kammerer - die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniere bestens.

Das nächste Mal tätig werden die beiden Ordnungshüter, als sie einen Hund am Heiligengeistplatz bemerken - der Besitzer wird angewiesen, den Hund an die Leine zu nehmen. Weiter geht's in den Schillerpark. "Hier hat es früher immer wieder Drogengeschichten gegeben - aber das ist in den letzten Monaten viel besser geworden", erklären die beiden Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die ihre Namen nicht in der Zeitung lesen möchten. Sie setzen laut eigenen Angaben vor allem auf Deeskalation - dafür wurden sie auch speziell geschult, bevor sie ihren Dienst angetreten haben.

Ein Mann am Gehsteig grinst die Ordnungshüter an und salutiert - die beiden nehmen es gelassen. "Werden sie im Dienst beleidigt, gilt das wie bei einem Polizisten als Beamtenbeleidigung. Ebenso gilt es als tätlicher Angriff, wenn sie angerempelt werden", sagt Kammerer. Etwas Derartiges sei aber noch nie vorgekommen - auch das Pfefferspray, das jeder der Ordnungshüter mit sich führt, wurde noch nie eingesetzt. "Das ärgste, was sie bis jetzt mitgemacht haben, waren Beschimpfungen. Aber die kommen meist von Gruppen - wenn man sich dann die einzelnen Leute herauspickt, werden sie schnell ruhig", sagt Kammerer.

In der Kramergasse beschwert sich ein Mann, warum das Ordnungsamt beim Chelsea-Spiel nicht rund ums Stadion im Einsatz war: "Da hättet ihr genug zu tun gehabt!" Kammerer nimmt die Anregung auf - auch das Ordnungsamt bekommt die Urlaubszeit zu spüren. Die Vision von Germ und Kammerer: Die Mitarbeiterzahl soll aufgestockt werden. "Momentan sind elf Leute unterwegs - fünf, sechs zusätzliche Personen für das Ordnungsamt wären ideal", sagt Kammerer. Denn auch, wenn die Zahl der Delikte zurückgegangen ist - zu tun gebe es immer noch genug.

Drei Fragen an. . .

. . . Bürgerservice-Leiter Wilfried Kammerer

Wie ist das erste Resümee nach dem ersten halben Jahr mit dem Ordnungsamt?
Wilfried Kammerer: Positiv. Früher waren die Park- und Grünanlagen nicht abgedeckt, das können wir jetzt machen. Ob es um die Leinenpflicht geht oder um das Alkoholverbot in Parks innerhalb des Rings - da hat sich einiges getan. Ich hätte mir erwartet, dass es am Anfang mehr Probleme geben würde.

Welche Probleme?
In der Richtung, dass das Ordnungsamt von der Bevölkerung nicht akzeptiert wird. Aber wir haben von Anfang an kommuniziert, welche Aufgaben die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben. Noch dazu kommt das Auftreten mit der Uniform. In Graz waren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit Hemden und Baseball-Kappen ausgestattet - die wurden schon allein deshalb nicht ernst genommen.

Was sind denn die Hauptaufgaben des Ordnungsamtes?
Vor allem informieren und aufklären. Die Strafmandate sind die letzte Konsequenz. Aber die Aufgaben sind vielfältig: Die Mitarbeiter machen uns auch darauf aufmerksam, wenn eine Baustelle nicht richtig abgesichert ist, oder wenn eine Laterne nicht funktioniert. Sie haben auch eine Rettungsschwimmer-Ausbildung, sind psychologisch geschult, können sich verteidigen und auch kurzfristig den Verkehr regeln.

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