Umweltprüfung stuft Golfplatz-Projekt als natur- und raumverträglich ein
Golfplatz-Pläne: Aufwind durch Umweltprüfung und Unterstützung des Klosterneuburger Sportclubs. Unmut vonseiten der Bürgerinitiative.
KLOSTERNEUBURG. "Zu viele manipulative Fehlmeldungen wurden von Gegnern gestreut, die nun mit Fakten und Ergebnissen von Gutachtern beantwortet werden sollen", befindet Roland Hahn, Sprecher vom Golfclub Klosterneuburg. Und so sei man froh, dass die Strategische Umweltprüfung (SUP) sich mit den eigenen Argumenten decken.
"Im Zuge der für die Flächenwidmungsplanänderung erforderlichen Strategischen Umweltprüfung (SUP), die bereits während der Planung von Raumordnungsmaßnahmen eine Erörterung und Abwägung möglicher erheblicher Umweltauswirkungen vorsieht, erfolgten umfangreiche Untersuchungen u. a. zu den Fachbereichen Wasser, Lärm, Verkehr, Landschaftsbild sowie Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Dabei wurde bei allen Fachbereichen festgestellt, dass durch das geplante Golfprojekt keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt und die Schutzgüter zu erwarten sind und das Projekt dementsprechend als natur- und raumverträglich eingestuft werden kann", fasst Armin Haderer, Planer des Golfplatzes Klosterneuburg und Umweltbeauftragter des Österreichischen Golfverbandes, das 100-seitige SUP-Konvolut zusammen.
"Erhöhung der Strukturvielfalt"
Bei der Planung der Golfanlage sei darauf geachtet worden, naturschutzfachlich bedeutsame Sonderstandorte nicht zu beanspruchen. Die Golfanlage entspricht demnach im Wesentlichen der landschaftstypischen Ausstattung, der Landschaftscharakter einer hügeligen Wald-/Wiesenlandschaft bleibt aufrecht. Haderer: "Durch die beabsichtigte zusätzliche Etablierung charakteristischer Kulturlandschaftselemente wie Wiesen, Brachen und Gehölze, die sich aus standorttypischen Pflanzenarten zusammensetzen, sind landschaftsökologisch wertvolle Maßnahmen inklusive einer Erhöhung der Strukturvielfalt gewährleistet."
Verärgerung bei der Bürgerinitiative
Christiane Rille-Pfeiffer von der Bürgerinitiative "Nein zum Golfplatz" zeigt sich angesichts dieser Stellungnahme erstaunt: "Ich renne der Stadt schon seit drei Monaten nach, um den Umweltprüfbericht zu bekommen. Da hat es immer geheißen, wir würden ihn bekommen, sobald die letzten Änderungen vorgenommen sind." Dass die erste Verkündung des Ergebnisses jetzt vom Golfclub käme, sei "keine angenehme Vorgehensweise."
Mit einer Stellungnahme zur Stellungnahme tue sie sich schwer: "Da ist die Rede von 'keine erheblichen Auswirkungen' und von 'entspricht im Wesentlichen' – das lässt großen Interpretationsspielraum. Mich würde interessieren, wie die SUP auf die Gutachten der Biologen eingeht, die auf dem Areal gefährdete Arten festgestellt haben."
Sportclub Klosterneuburg appelliert an Mitglieder
Unterstützung für die GolferInnen in spe gibt es auch von Gerhard Hrebicek, dem Präsidenten der Sportclubs der Stadt. In einer Aussendung schreibt er: "Wir als Sportklub Klosterneuburg 1012 stehen für jede Art der Förderung des Sports.
Selbstverständlich benötigen wir dafür die notwendige Infrastruktur. Für uns als Sportklub Klosterneuburg ist daher diese Chance einen Golfplatz hier her zu bekommen ein 'Jahrhundertereignis', in das wir uns gerne konstruktiv eingebracht haben und auch weiter einbringen. Dies nicht nur weil es unsere neue Heimstätte für Golf wird, sondern auch weil wir diese Chance im Sinne der Gemeinde und des Sports optimal nutzen sollten um ein attraktives Angebot für die nächsten hundert Jahre und insbesondere für unsere Jugend zu schaffen."
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