Brandstifterin auf freiem Fuß
Korneuburg: Geständige Brandstifterin aus Untersuchungshaft entlassen
STADT KORNEUBURG. Wie berichtet, war die Feuerwehr Korneuburg zwischen 30. 11. und 8. 12. 2015 acht Mal bei Brandeinsätzen im Haus Stockerauer Straße 46 im Einsatz. Mal brannte es in Kellerabteilen, mal der Mistplatz, mal stand ein am Gang befindlicher Schrank in Flammen oder in einem Gas/Elektro-Installationsschacht loderte Zeitungspapier.
Hausbewohnerin (22) in U-Haft
Am 10. 12. nahmen Beamte des Landeskriminalamtes Nieder-österreich eine 22-jährige Bewohnerin dieses Wohnhauses fest: Sie war geständig, die Brände gelegt zu haben.
Sonderbares Motiv
Sie habe sich vom Vater ihres vier Monate alten Kindes vernachlässigt gefühlt, weil dieser viel an seinem Arbeitsplatz und wenig zu Hause gewesen sei. Nach dem Legen der Brände habe sie ihm telefonisch mitgeteilt, dass sie sich schrecklich fürchte – da sei er sofort heimgekommen.
Zwei Gutachten eingelangt
Ein psychiatrischer Gutachter erblickt keine Gründe für mangelnde Zurechnungsfähigkeit und sieht die Voraussetzungen für eine Anstaltseinweisung als nicht erfüllt an. Ein Brandgutachten bejaht, dass sich in sechs Fällen ein schwer beherrschbares Brandgeschehen entwickelt hätte, wären die Brände nicht sehr rasch entdeckt und bekämpft worden.
Da das Gericht das Weiterbestehen des Haftgrundes Wiederholungsgefahr verneinte, wurde die Frau aus der U-Haft entlassen. Ihr Großvater nahm sie samt Baby in seinem Haushalt auf.
Autor: Michael Rath
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