Vor 100 Jahren – 1. September 1916
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Lebensmittelabgabe durch die Gemeinde. Die Gemeindevertretung ist unausgesetzt bemüht, zur Versorgung der Bevölkerung Lebensmittel im Wege der kk. Bezirkshauptmannschaft zugewiesen zu erhalten und ist dieses Bemühen jüngerer Zeit auch mehrfach von Erfolg begleitet gewesen, indem ihr eine größere Menge von Hülsenfrüchten (Bohnen und Erbsen) und eine kleinere Menge von Reis und Grieß zugewiesen worden ist. Den mannigfachen Beschwerden und Wünschen Rechnung tragend, gelangen diese Artikel direkt an die Konsumenten zur Verteilung. Vergangene Woche gelangte bereits ein Teil der Hülsenfrüchte zur Ausgabe. Es mußte hiebei jedoch die Beobachtung gemacht werden, daß insbesondere seitens der ärmeren Bevölkerung kein rechtes Verständnis für diese Aktion zu bestehen scheint, da aus diesem Kreise eine verhältnismäßig sehr geringe Nachfrage zu verzeichnen war. Diese Woche gelangt Grieß und Reis zur Ausgabe und zwar in Mengen von einem halben Kilogramm für Familien bis inkl. 3 Köpfe und 1 Kilogramm für Familien mit mehr als 3 Familienangehörige. Die Anweisungen hiezu gelangen Freitag, den 1. und Samstag, den 2. September 1916 von 4 bis 6 Uhr nachmittags im Lokale der Kriegsfürsorgestelle gegen Bezahlung der Ware (Grieß per kg 90 h, Reis per kg 210 K), zur Ausgabe. An denselben Tagen werden auch Anweisungen auf Bohnen und Erbsen an solche Parteien ausgegeben, die bei der erstmaligen Ausgabe nicht beteilt worden sind. Die Abgabe der Waren erfolgt Samstag, den 2. und Montag, den 4. September in der Zeit von 4 bis 7 Uhr nachmittag in der Turnhalle der Knabenschule. Die Grießabgabe erfolgt selbstverständlich nur gegen Abgabe der entsprechenden Mehlkartenabschnitte."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.