Vor 100 Jahren – 14. Juli 1916
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Blitzschlag. Während des sonntägigen Gewitters schlug der Blitz in das Haus Korneuburg, Laaer-Straße Nr. 16, ein. Er beschädigte den Rauchfang und das Dach, einen Tram, fuhr dann in die Wohnung des Kanzleidieners Slawetinsky der Nordwestbahn, riß in die Plafonds Löcher, übersprang in die Wohnung des Hausbesorgers und fuhr von dieser in der er ebenfalls Schaden anrichtete, durch den Kanal in die Erde. In beiden Wohnungen wurde der Ruß aus den Kaminen herausgeschleudert. Glücklicherweise zündete der Blitz nicht und die Hausbewohner kamen mit dem bloßen Schrecken davon."
"Stetten bei Korneuburg. (Ein Totschlag?) Der hier wohnhaft gewesene, 56 Jahre alte Taglöhner Johann Rowacka befand sich am Sonntag, den 2. Juli 1916 spät abends in ziemlich angetrunkenem Zustande in einem hiesigen Gasthause. Gegen 11 Uhr nachts wies man den Betrunkenen aus dem Lokale. Bald darnach fand eine Militärsperson Rowacka in einer Blutlache beim Tore der Gastwirtschaft auf. Man verfügte die Ueberführung des Verletzten in ein hier befindliches Marodenhaus, wo Rowacka verbunden wurde. Bis Tagesanbruch sang der Verwundete; während ein Fuhrwerk beigeschafft wurde, um Rowacka in das Korneuburger Krankenhaus zu überführen, starb er plötzlich. Die Verletzungen schienen zuerst nicht derart beschaffen, als ob man in ihnen die Todesursache zu suchen gehabt hätte. Die gerichtliche Obduktion ergab aber, daß der Tod doch infolge einer schweren Kopfverletzung eingetreten sei; außerdem hatte Rowacka Rippenbrüche und sonstige Verletzungen erlitten. Wer dem Manne die Verletzungen beigebracht hatt, ist bisher nicht festgestellt."
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