Kulturelle Erleuchtung einer Region
Unsere Region ist voller kultureller Schätze. Doch was tun, wenn wir sie nicht sehen können? Bei der Werkschau „Lichtprojekt Wachau 2010-2015/Langsames Licht/Slow Light“, kann dieser Frage nachgegangen werden.
Siegrun Appelt, Künstlerin aus Vorarlberg, macht in der Region Wachau seit fünf Jahren Kunstwerke und künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum sichtbar und durch spezielle Beleuchtungstechniken emotional erfassbar.
Bei der Eröffnung der Ausstellung betont Spitz-Bürgermeister Andreas Nunzer in Gegenwart von NÖ Landtags-Abg. Johann Heuras, Martin Grüneis (Kultur NÖ), Carl Aigner (NÖ Landesmuseum), Peter Rath (Lobmeyr Glas & Kristall), Petra Matela (Matela Glas-Verlag) und Franziska Leeb (Architekturpublizistin) die enorme Bedeutung des Projekts für die gesamte Region. So ging es z.B. bei der Neugestaltung der Donau-Promenade in Spitz darum, diese im Kleide des 21. Jahrhunderts mit zeitgemäßen Mitteln und Gedankengängen, die Vergangenheit respektierend und zukunftweisend, zu präsentieren. Die dafür verwendeten Kugelleuchten im Stile der 1950er-Jahre wirken modern und sind energetisch nachhaltig.
Licht als Stimmungsmacher
Appelt befasst sich seit Jahren mit Licht, dem Er-, Be- und Ausleuchten von Gegenständen und Bauwerken. Es geht darum, was Licht mit unserer Landschaft machen kann - als Inszenierung, Stimmungs- und Bewusstmachung der Wirkung des Lichts in räumlicher und ästhetischer Hinsicht. Mit Augenmerk auf Umweltschutz und Ästhetik setzte die Künstlerin "Erleuchtungs-Projekte" u.a. in Emmersdorf, Willendorf, Schwallenbach und der Ruine Hinterhaus um.
Weniger ist mehr
Das Lichtprojekt Wachau veranschaulicht, dass wir mit weniger Licht mehr sehen können. Im Zuge der Ausstellung wird das Resultat mittels Fotografien und dem Versuch, bestimmte Wahrnehmungen zu schaffen, dokumentiert. Dazu dient auch das "Lusterprojekt", das den besonderen architektonischen Reiz des Kellergewölbes in Schloss Spitz unter bestimmten Lichteinflüssen sichtbar macht.
Mittels Fotografien veranschaulicht die Ausstellung die von Appelt an Tourismusstätten entdeckte, nicht selten typische Absenz von Licht, z.B. in Schloss Schönbühel. Dabei kommt auch das Schauspiel der Scheinwerferkegel fahrender Autos vom gegenüberliegenden Donauufer aus betrachtet, nicht zu kurz. Es geht darum, bestimmte Wahrnehmungen zu schaffen. Vor allem bei Kirchenbeleuchtung, wo mit minimierter Lichtstärker LED-Lichtpunkte bei gleichzeitiger Vermeidung von Streulicht gezielt auf die Gebäude gerichtet werden. Egal, ob in Emmersdorf, Schwallenbach, Rossatz, St. Rupert, St. Johann im Mauerthale oder St. Lorenz: Mit „Langsames Licht“ gelang es, die architektonische Struktur der Kirchen zu betonen. Für ihre Arbeit erhielt Siegerin Appelt im Vorjahr den Kulturpreis des Landes NÖ.
Info und Links
Siegrun Appelt
Das Projekt
Publicart.at
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