Zwazl plädiert für sieben zukunftsweisende Punkte für die Lehre von morgen
Duales System muss am Leben erhalten werden – Lehre soll fachspezifischen Uni-Zugang ermöglichen
Auf eine österreichweite Berufs- und Bildungsberatung, mit der Jugendliche der 7. Schulstufe aufgezeigt bekommen sollen, in welchen Bereichen sie besonders begabt sind, sowie auf Berufsorientierung als Pflichtfach an allen Schulen in Österreich, also insbesondere auch an den AHS, drängte Sonja Zwazl, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), im Rahmen einer Parlaments-Enquete zum Thema „Die Duale Ausbildung in Österreich: Gelungene Ausbildung,
Vorbild für Europa und Chance für Frauen“.
Zwazl: „Wir müssen die Jugendlichen durch die immer komplexere Ausbildungs- und Berufswelt führen und begleiten.“
Wirtschaftsbezogene Ausbildung für Pädagogen vertiefen
Den Jugendlichen sei selbst oft nicht bewusst, in welchen Bereichen sie ihre Stärken haben und welche Berufs- und Ausbildungswege für sie besonders geeignet wären, argumentierte die WKNÖ-Präsidentin für österreichweite und hochqualifizierte Instrumente zum Herausfiltern der individuellen Begabungen der Jugendlichen. „Davon profitieren die Jugendlichen ebenso wie der gesamte Wirtschaftsstandort.“
In Niederösterreich ist ein entsprechendes Instrumentarium mit dem NÖ Begabungskompass bereits umgesetzt. Zur Umsetzung eines Pflichtfachs Berufsorientierung an den Schulen hält Zwazl überdies eine vertiefte wirtschaftsbezogene Ausbildung der Pädagogen für unverzichtbar.
Lehre nach Matura und fachspezifische Uni-Zugänge
Österreichweite Begabungsanalysen und Berufsorientierung als Pflichtfach an allen Schulen sind zwei von insgesamt sieben „Zukunftspunkten zur Lehre“, die Zwazl im Rahmen der Parlaments-Enquete vorgelegt hat.
Weitere Punkte betreffen eine verstärkte Bewusstseinsbildung für die Lehre als hochqualifizierte Ausbildung, den dringenden Bedarf der Wirtschaft an Fachkräften, eigene Angebote für Jugendliche, die die Anforderungen einer Lehre nicht schaffen, sowie ein verstärktes Propagieren der Lehre nach der Matura – als Alternative zu einem Hochschulstudium.
Außerdem sollte für die WKNÖ-Präsidentin ein Lehrabschluss auch uneingeschränkt einen fachspezifischen Uni-Zugang ermöglichen. Zwazl: „Wer etwa einen Mechatronik-Lehrabschluss hat, ist mindestens so gut für ein Technik-Studium vorbereitet wie ein AHS-Maturant.“
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