Kreditschutzverband: Bäckerei Ring ist insolvent
Laut KSV wurde über das Vermögen der Ring-Bäckerei inklusive ihrer Tochter- sowie Enkelgesellschaften am Dienstag, 9. Juni 2015, das Konkursverfahren eröffnet.
Bei dieser Insolvenz handelt es sich um den größten Insolvenzfall in Oberösterreich in diesem Jahr, sowohl hinsichtlich der Anzahl der betroffenen 470 Dienstnehmer, als auch der Höhe der Verbindlichkeiten bei den 906 Gläubigern. Den Aktiva von insgesamt 18,23 Millionen Euro stehen Passiva von insgesamt 40,77 Millionen Euro gegenüber.
Insolvenzstiftung im Gespräch
Das Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich ist bereits mit dem AMS OÖ wegen einer möglichen Insolvenzstiftung in Kontakt“, stellt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl nach einem Gespräch mit AMS-Geschäftsführerin Birgit Gerstorfer zu diesem heute bekannt gewordenen Insolvenzfall fest. „Den Betroffenen soll im Bedarfsfall so rasch als möglich geholfen werden, indem sie bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt im Rahmen einer Arbeitsstiftung unterstützt werden".
Das Land OÖ habe für derartige Fälle im Rahmen des „Paktes für Arbeit und Qualifizierung“ vorgesorgt: Es seien entsprechende Mittel vorgesehen, damit das Land OÖ im Rahmen einer Arbeitsstiftung betroffenen Arbeitnehmer/innen die Reintegration in den Arbeitsmarkt ermöglichen kann, auch wenn ein Unternehmen infolge einer Insolvenz keine Unternehmensstiftung einrichten könne, erläutert LR Strugl.
Mehrere Gesellschaften betroffen
Von der Insolvenz sind unter anderem die Muttergesellschaft Success-Marketing UnternehmensberatungsgmbH, die Tochtergesellschaft Salzkammergut Bäckerei GmbH sowie die Tochter- und Enkelgesellschaften Blaschke Konditorei GmbH, Eurocool Logistik GmbH und P & C Kaffee Vertriebs GmbH mit Sitz in Linz. Darüberhinaus die B & G Backen und Garen Technik Service GmbH aus Siezenheim und die mit der Success Marketing UnternehmensberatungsgmbH in engem wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden "Die Backstube Produktions- u. Vertriebs GmbH" mit Sitz in Linz.
Ring-Tochter Blaschke hat nix mit den Kokoskuppeln zu tun
Die Blaschke Konditorei Ges.m.b.H aus Linz hat nichts mit den bekannten Blaschke Kokoskuppeln zu tun. Diese werden von der Auer-Blaschke GmbH & Co KG mit Sitz im niederösterreichischen Spillern produziert und vertrieben. 2013 wurde das Unternehmen vom heimischen Lebensmittelhersteller SPITZ übernommen. Der Betrieb läuft seitdem sehr erfolgreich.
Schlechte wirtschaftliche Entwicklung
Was Ring betrifft, so verlief laut vorliegenden Informationen die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren schlecht. Dies ist laut Insolvenzantrag auf Mängel in den Produktionsstätten der Ring Bäckerei GmbH und Salzkammergut Bäckerei GmbH sowie auf massive Verluste in der Mehrzahl der 47 Filialen in Österreich zurückzuführen. Zudem ist davon auszugehen, dass sich das Einkaufverhalten der österreichischen Gesellschaft immer mehr in Richtung der großen Supermarktketten, die ja mittlerweile auch eigene Backshops haben, verändert hat.
Das Einbringen eines Sanierungsplanes sei nicht beabsichtigt. Der Masseverwalter wird aufklären, ob das Unternehmen ohne weiteren Schaden für die Gläubiger weiter betrieben werden kann. Sollte dem nicht so sein, würde es zu einer Schließung und Verwertung kommen.
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