"Der Verbrennungsmotor wird totgeredet" – Miba wächst 2015 wieder kräftig
Der Laakirchner Automobilzulieferer Miba steigerte den Umsatz im Vorjahr auf 719 Millionen Euro. Über 110 Millionen Euro investierte die Firma – 31,8 Millionen davon in Forschung und Entwicklung.
OÖ. Das Laakirchner Technologieunternehmen Miba ist in erster Linie ein Autozulieferer: 46 Prozent des Umsatzes generiert das Unternehmen im PKW-Geschäft. Sogenannte "Sinterformteile" – aus Metallpulver gepresste Teile für Motoren, Lenkungen und Antriebsstränge – stellt Miba für BMW, Audi, Rolls Royce & Co. her. Den anderen Teil des Umsatzes erwirtschaftet man in der Investitionsgüterindustrie. So entstehen etwa Gleitlager für Dieselmotoren für Baumaschinen, Reibbeläge für Windräder oder Leistungselektronikkomponenten mit Laakirchner Know-How.
Den Konzernumsatz im Blick, verwundert es nicht, wenn Miba-Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer sagt: "Der Verbrennungsmotor wird oft totgeredet. Dabei gibt es noch extrem viel Potential in Bezug auf den Verbrauch sowie Abgas- und Stickoxid-Werte." Nachsatz: "Die CO2-Bilanz eines Elektroautos ist durch den Strommix in der EU ja auch nicht besser, als jene eines Verbrennungsmotors. E-Mobilität bedeutet somit nicht immer grün", so Mitterbauer.
Wobei: Miba ist freilich seit geraumer Zeit auch im Bereich der Elektromobilität engagiert. So werden etwa Widerstände für Anstriebsstränge von Elektro- und Hybridautos von Miba gefertigt.
"Zwei Geschwindigkeiten in der Branche"
Insgesamt stieg der Gruppenumsatz der Miba AG im Geschäftsjahr 2015/2016 um sieben Prozent auf 719,1 Millionen Euro. Wobei sich das erste Vorjahreshalbjahr wesentlich dynamischer entwickelte als das zweite. Darüber hinaus sei das Umsatzplus stark von der Steigerung im PKW-Geschäft getrieben gewesen, heißt es von der Unternehmensführung. Die Umsätze im Investitionsgüterbereich stagnierten oder gingen teilweise sogar zurück. "Es gibt zwei Geschwindigkeiten in unserer Branche", so Mitterbauer. Nachsatz: "Das abgelaufene Geschäftsjahr hat einmal mehr bewiesen, wie wichtig unser diversifizierter Geschäftsansatz ist". Auch für dieses Jahr rechnet der Miba-CEO mit einer ähnlichen Entwicklung des Marktes.
Das Firmenergebnis entwickelte sich im Vorjahr hingegen leicht rückläufig – was laut Miba wiederum in der generellen Marktentwicklung begründet ist. So fiel der Vorsteuergewinn (EBT) von 76,8 Millionen Euro auf 74,3 Millionen Euro.
Erhöhen konnte Miba hingegen die Eigenkapitalquote – von 56,9 auf 57,2 Prozent: Macht unterm Strich 462 Millionen Euro Eigenkapital.
In den Bereich Forschung und Entwicklung investierte Miba im Vorjahr 31,8 Millionen Euro – weitere 80 Millionen flossen in Sachanlagen, wie etwa das neue Miba-Headquarter in Laakirchen. Auch die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich. Innerhalb von fünf Jahren habe man 1900 neue Jobs geschaffen, sagt F. Peter Mitterbauer. Somit sind derzeit 5397 Mitarbeiter an 22 Miba-Standorten weltweit tätig.
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