Linz ist Hauptstadt der Fahrraddiebe
Jedem dritten oberösterreichischen Radfahrer wurde bereits mindestens ein Fahrrad gestohlen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Integral im Auftrag des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ), bei der 1000 Radfahrer befragt wurden. 28 Prozent wurde das Fahrrad einmal gestohlen, weitere fünf Prozent mussten bereits mehrmals einen Fahrraddiebstahl zur Anzeige bringen. "Die Hotspots sind die großen Städte. Je kleiner der Ort, umso sicherer das Fahrrad", sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer. So wurden im Vorjahr in Linz pro 1000 Einwohner im Schnitt 9,3 Fahrraddiebstähle gemeldet, in ganz Oberösterreich waren es nur 2,8 Diebstähle pro 1000 Einwohner.
Mehr Abstellplätze nötig
In Linz fehlt es zum Teil an ausreichenden Fahrradabstellanlagen. Wichtig ist dabei nicht nur die Anzahl sondern auch die Qualität. "Immer wieder gibt es noch Fahrradständer, wo nur das Vorderrad angehängt werden kann. Aber ein Vorderrad kann schnell abmontiert werden, diese Fahrradständer sind daher nicht diebstahlsicher. Es ist wichtig, dass das Rad mit dem Rahmen am Ständer abgesperrt werden kann", fordert Gansterer mehr diebstahlsichere und wettergeschützte Rad-Parkplätze. Bei größeren Betrieben oder Haltestellen sowie am Bahnhof regt der VCÖ-Experte auch absperrbare Fahrradboxen an. Die Umfrage zeigt aber auch, dass es bei den Wohnhäusern verbesserte Abstellmöglichkeiten braucht. Jeder vierte Radler bemängelt, dass es zu wenige davon gibt. Demnach passierte auch jeder fünfte Fahrraddiebstahl in einem Wohnhaus.
Einfache Maßnahmen
Auch selber kann man einiges dazu beitragen, um den Diebstahl seines Fahrrades zu verhindern. So sollte das Rad immer abgesperrt werden, auch im Wohnhaus oder wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Wichtig ist dabei jedoch das richtige Absperren: Der Rahmen sollte mit dem Schloss am Fahrradbügel befestigt werden. Sind Sattel und Vorderrad mit einem sogenannten Schnellspanner montiert, sollte dieser durch Sicherheitsschrauben ersetzt werden. Hochwertige Schlösser erschweren Dieben ihr Handwerk. Da die Aufklärungsquote bei Diebstählen gering ist, sollte man sich unbedingt die Rahmennummer des Fahrrads notieren. Das erleichtert es, dass ein gestohlenes Rad an den rechtmäßigen Besitzer zurück kommt. Für neuwertige und teurere Fahrräder empfiehlt der VCÖ zudem eine Diebstahlversicherung. Diese sollte rund um die Uhr gelten und auch Teilediebstahl abdecken.
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