"Blauer Wirbelwind" & Staatsfeind Nr.1"
Das war Herbert Kickls Rede zum 1. Mai am Urfahranermarkt in Linz

Gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter und Parteikollegen Manfred Haimbuchner und dem FPÖ-Spitzenkandidaten für die anstehende EU-Wahl Harald Vilimsky mobilisierte Kickl in Linz am 1. Mai zum anstehenden "Superwahljahr für die FPÖ". | Foto: BRS/Gschwandtner
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  • Gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter und Parteikollegen Manfred Haimbuchner und dem FPÖ-Spitzenkandidaten für die anstehende EU-Wahl Harald Vilimsky mobilisierte Kickl in Linz am 1. Mai zum anstehenden "Superwahljahr für die FPÖ".
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Auch dieses Jahr besuchte FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl den FPÖ-Frühschoppen im Festzelt am Urfahranermarkt in Linz. Gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter und Parteikollegen Manfred Haimbuchner und dem FPÖ-Spitzenkandidaten für die anstehende EU-Wahl Harald Vilimsky mobilisierte Kickl zum anstehenden "Superwahljahr für die FPÖ" und kündigte einen politischen Systemwechsel an, sollte er "Volkskanzler" werden.

LINZ. Gegen 10.30 Uhr, rund eine Stunde vor Herbert Kickls Auftritt zur Maiveranstaltung der FPÖ am Linzer Urfahranermarkt, braucht die John Otti-Band heuer mehrere Anläufe, bis der Jubel im vollbesetzten und aufgeheizten Festzelt zur Zufriedenheit ausfällt. Als erster der drei Hauptredner betritt heuer der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner die Bühne. "Wir pflegen und lieben unsere Traditionen und geben sie an die weiter, die wir am meisten lieben, unsere Kinder", so Haimbuchner gleich zu Beginn, dazu stehe die FPÖ. Dieser 1. Mai sei zudem der Beginn des Endes der "unfähigen Schwarz-Grünen-Bundesregierung". Danach folgt ein Seitenhieb auf die Maiaufmärsche der SPÖ – diese sähen aus, wie die Balkanroute. Für diese und die rote LGBTQI-Bewegung mache die SPÖ Politik. "Österreichische Kultur, Bierzelt und Gemütlichkeit gibt es nur bei der FPÖ", so Haimbuchner.

EU-Wahl: "Starker Mann für Europa"

Mit einem Verweis auf den Wahlerfolg der freiheitlichen Arbeitnehmer bei der oberösterreichischen Wahl der Arbeiterkammer – diese belegte erstmals Platz zwei vor der ÖVP – leitete Haimbuchner über zur EU-Wahl am 9. Juni. "Wir brauchen einen starken Mann für Europa", so Haimbuchner. Auch dort müssten die "rechten Kräfte so stark werden, dass niemand vorbeikommt". Nur so könne es laut Haimbuchner ein "Europa der Freiheit, der Vaterländer und der Souveränität geben". Als EU-Spitzenkandidat der FPÖ betritt der angesprochene "starke Mann für Europa", Harald Vilimsky, als nächster Redner das Podium. Nach einem Dank an den oberösterreichischen Landesrat Günther Steinkellner, in dessen Büro Vilimsky als Pressemitarbeiter tätig war und so seine politische Karriere startete, richtete er gleich das Wort an die anwesenden Journalistinnen und Journalisten. Besonders abgesehen hatte er es auf die "deutschen Propagandasender ARD und ZDF", und berichtet, deren Interviewanfragen abgelehnt zu haben. Jubel und Applaus im Publikum. Wenig verwunderlich fühlten sich wenig später zwei Besucher berechtigt, den angesprochenen ARD-Redakteur im Pressebereich direkt anzupöbeln.

Sollte Harald Vilimsky Nummer 1 bei der EU-Wahl werden, wolle er sich für eine Asylquote von 0 einsetzen und sich als Kommissar für "Remigration in der EU" positionieren. | Foto: BRS/Gschwandtner
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Vilimsky: "Europa muss eine Festung zimmern"

"Am Tag der Arbeit haben wir viel Arbeit vor uns", so Vilimsky weiter. Im "Superwahljahr für die FPÖ" sei es an der Zeit sowohl "van der Leyen und Co" sowie die österreichische Bundesregierung aus ihren Ämtern "hinauszujagen". Als sein Ziel für die EU-Wahl nannte er, die Zahl der Abgeordneten im EU-Parlament zukünftig halbieren zu wollen. "Das ist längst überfällig", so Vilimsky. Lobende Worte fand er für das neue britische Modell, illegale Asylwerber nach Ruanda abzuschieben. Sollte er Nummer 1 bei der EU-Wahl werden, wolle er sich für eine Asylquote von 0 einsetzen und Kommissar für "Remigration in der EU" werden. "Europa muss eine Festung zimmern und Kompetenzen wieder unter Rot-Weiß-Rote-Kontrolle bringen", fordert Vilimsky. Dann könne der "Volkskanzler Kickl" in Österreich vieles Umsetzen.

Kickl: "Blauer Wirbelwind wird frischen Wind bringen"

Unter großem Applaus und Herbert-Rufen übernimmt zum Abschluss gegen 11.15 Uhr Kickl das Rednerpult. "Pumperlgsund mit einem ärztlichen Attest, gutgelaunt und top motiviert, gute Nachrichten für uns und schlechte Nachrichten für unsere politischen Gegner", eröffnet er seine Ansprache und nimmt damit Bezug auf die kürzlich aufgetauchten Mutmaßungen rund um seinen Gesundheitszustand. Sollte er Volkskanzler werden "dann wird es wieder gut für Österreich" folgt gleich als Versprechen an die Zuschauer. Die FPÖ sei die einzige Partei, die "auf der Seite der Österreicher" stehe und "für die Österreicher Politik mache". Großer Jubel und Herbert-Rufe im Publikum. Bei der Nationalratswahl werde "er in den Ring steigen und als blauer Wirbelwind frischen Wind in den modrigen Mief" der aktuellen Politik bringen.

Zum Ende der einstündigen Rede Kickls hin lichteten sich die Reihen. Schuld daran war wohl die Hitze und die schlechte Luft im Bierzelt. | Foto: BRS/Gschwandtner
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Kickls "Programm für Österreich"

Auch Kickl richtet das Wort an die anwesenden Journalistinnen und Journalisten und sagt ihnen sein "Programm für Österreich "zum Mitschreiben" an: Die FPÖ sei die einzige Partei in diesem Land, die sich für ein leistbares Leben einsetze, das Bekenntnis zur Remigration (großer Jubel im Publikum), Freiheit, ein starkes und mutiges Österreich, das für seine eigenen Interessen einsteht, Neutralität und Frieden, Naturschutz mit Hausverstand anstelle von "Klima-Kommunismus", eine ablehnende Haltung gegenüber dem vorherrschenden "Regenbogenkult" sowie der Woke- und Cancleculture und eine "ehrliche und umfassende Aufklärung und Wiedergutmachung in Zusammenhang mit dem Corona-Wahnsinn".

Kickl: "Bin Staatsfeind Nummer eins"

Für das bestehende System, das laut Kickl nur mehr um den eigenen Machterhalt kämpfe, sei er "Staatsfeind Nummer eins". Diese Rolle nehme er in Kauf, denn "Zuerst das Volk und dann der Kanzler, so verstehe ich Demokratie", betont Kickl unter lautem Jubel. Im Anschluss kritisierte er ausgiebig die Asylpolitik und das System der Mindestsicherung, dass "die Völkerwanderer" auf Kosten der "leistungsbereiten und tüchtigen Österreicher" ausnutzen würden. Als Wahlversprechen stellt er höhere Löhne für die arbeitende Bevölkerung in Aussicht. Auch er lobt das britische Asylmodell, weist aber darauf hin, dass dies nur möglich sei, weil Großbritannien kein EU-Mitglied mehr ist. Den EU-Austritt Österreichs will er sich allerdings nur "als letzte Möglichkeit offen lassen", aber gemeinsam mit Verbündeten gegen die EU-Führung aufstehen. Österreich als "braver Zahler" dürfe nicht "Hampelmann der Globalisten" oder "Welt-Arbeits- und Asylamt" sowie "Kriegsfinazierungs-Agentur" werden.

Kickl: "Das ist ein Problem für Österreich"

Mit dem so eingesparten Geld will Kickl auch die Unternehmer bei Lohn- und Einkommenssteuern entlasten und so ihren "schweren Rucksack" erleichtern. Im Zelt wird es immer heißer und die Reihen lichten sich spürbar. Mehrfach weist Kickl darauf hin, dass er bald zum Ende komme. Zum Schluss macht er nochmals seinen ablehnenden Standpunkt gegenüber Vermögens- und Erbschaftssteuern sowie einer Leerstandsabgabe deutlich. Auch "gefährliche Arbeitszeitmodelle" wie die 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich funktioniere nur in der "Sozialdemokratischen Science-Fiction-Blase" und führe zum "Untergang des Unternehmertums". Bei diesem Punkt ist der Jubel eher verhalten. Diese Forderungen seien kein "Programm für Österreich, sondern ein Problem für Österreich".

Wählen mit Instinkt und Hausverstand

Mit einem Aufruf zur Wahl – hier sollen die Wähler nicht den Umfragen, sondern ihrem Instinkt und Hausverstand, walten lassen – endet die knapp einstündige Rede Kickls. Als Abschluss treten alle Redner große Österreichfahnen schwenkend nochmals aufs Podium und die John Otti-Band stimmt die Bundeshymne an. Das verbliebene Publikum singt erleichtert mit, die Version ohne Töchter versteht sich. Ein Besucher auf einer Bierbank stehend kann sich einen Hitler-Gruß begleitet von Österreich-Rufen nicht verkneifen. Es war übrigens derjenige, der zuvor den ARD-Reporter angepöbelt hatte.

Herbert Kickl beim FPÖ-Frühschoppen am Linzer Urfahraner Markt
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