"Ein Eintauchen in eine andere Welt"

In zahlreichen Arbeitsstunden gestaltet Elisabeth Gramberger aufwendige Kleider und Hüte. | Foto: Josef Pfisterer
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  • In zahlreichen Arbeitsstunden gestaltet Elisabeth Gramberger aufwendige Kleider und Hüte.
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Jedes Jahr im Februar verwandelt sich Venedig in ein Meer aus Masken und fantasievollen Verkleidungen. Mittendrin ist auch Elisabeth Gramberger. Zu erkennen ist sie jedoch nicht – die Linzerin ist eine jener Maskierten, wegen denen tausende Menschen zum Karneval pilgern. "Angefangen hat alles mit einem Kleid, das ich von einer Freundin geschenkt bekommen habe." Nach der ersten Teilnahme als Maske am Karneval packte Gramberger das Fieber. Seit acht Jahren pilgert die Linzerin jedes Jahr nach Venedig und für jede Reise entwarf sie ein neues Kleid. "Wenn man immer die selbe Maske trägt, wird man nicht mehr fotografiert."

Märchenhafte Kostüme

Inspiration holt sich Gramberger etwa von Porzellanpuppen, die sie leidenschaftlich sammelt. "Ich entwerfe jedes Kleid und jeden Hut selbst. Beim Nähen habe ich Hilfe von einer Schneiderin, die Ausgestaltung übernehme ich selbst." In jedem Kleid stecken rund vier mal sieben Meter Stoff. "Viele arbeiten sehr detailgetreu nach klassischen Vorlagen aus dem Barock oder dem Rokoko. Für mich zählt jedoch mehr das Märchenhafte." Die aufwendigen Dekorationen arrangiert Gramberger immer wieder neu. "So ein Kleid ist nie fertig."

Eine große Familie

Die Belohnung für viele Stunden Arbeit ist der große Auftritt beim Karneval. "Wenn man die Maske anlegt, befindet man sich sofort in einer anderen Welt. Je nachdem ob man eine fröhliche oder düstere Maske trägt, fühlt und bewegt man sich auch." Sechs bis acht Stunden pro Tag trägt Gramberger ihr Kleid. Die Leidenschaft teilt sie mit einer Gruppe von rund 70 Österreichern, die seit Jahren gemeinsam nach Venedig fährt. "Jeder Karneval ist wie ein Familientreffen", so Gramberger.

"Bellissima"

Echte Maskengeher sind schon um sechs Uhr früh unterwegs. Dann herrscht das beste Licht für die zahlreichen Fotografen. Einer von ihnen ist Grambergers Lebensgefährte Josef Pfisterer, der die Linzerin mit seiner Leidenschaft für die Lagunenstadt angesteckt hat. Das Paar ist schon mit dem Zug, dem Flugzeug, mit Schiff, Bus und Auto nach Venedig gereist. "Wenn man einmal mit dem Virus infiziert ist, hört man nie mehr auf", so Pfisterer. Ein teures Hobby, kosten doch Hotelzimmer zur Karnevalszeit rund 40 Prozent mehr und der Kaffee am Markusplatz bis zu zehn Euro. "Hätte ich für jedes Foto, das von mir gemacht wurde, zehn Cent bekommen, wäre ich schon reich. Aber Geld anzunehmen ist bei den Maskenträgern verpönt", sagt Gramberger. Die Fotografen schicken ihren Modellen jedoch die fertigen Fotos zu. "So sind schon zahlreiche Freundschaften entstanden", weiß Pfisterer. Und auch über eine andere Art der Anerkennung freut sich Gramberger besonders: "Wenn man durch die Straßen wandert und sich ältere Italiener umdrehen und ,Bellissima' rufen, dann weiß man, dass sich die ganze Mühe gelohnt hat."

Tipps für Karneval-Fans

Für alle Interessierten gibt es auch die Möglichkeit, Elisabeth Grambergers Kleider zu leihen bzw. eine Gruppe von Maskenträgern für eine Veranstaltung zu buchen. Mehr Infos unter 0650/6202808
Josef Pfisterer leitet von 5. bis 7. Februar eine Foto-Reise mit dem Reiseparadies Kastler zum Karneval in Venedig und weiht Interessierte in seine Tipps und Geheimnisse ein. Infos: www.kastler.at

Wissenswertes:
Die erste schriftliche Erwähnung des Begriffs „Carnevale di Venezia“ stammt aus dem Jahr 1094. Offiziell anerkannt wurde das Fest dann 1296 und seitdem entwickelte der Karneval in Venedig immer prunkvollere und größere Formen. Rund 1,5 Millionen Besucher strömen Jahr für Jahr zum Karneval nach Venedig, um das außergewöhnliche Treiben einmal live zu erleben.

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