Österreichweit gefährdete sowie ungenügend erforschte Bläulingsart mitten in Linz entdeckt
Welche Schätze man auf den wilden oft unbeachteten Linzer Industriebrachen beobachten kann, dürfte nur wenigen von uns tatsächlich bekannt sein.
Auf diesen besonderen Biotopen pulsiert das Leben förmlich, was gleich nach Bekanntwerden bei jedem Naturfreund schiere Begeisterung auslösen dürfte. Viele oft sehr seltene Arten unserer Fauna und Flora kann man an derartig verwilderten Orten vorfinden.
Ein solches Schätzchen von Trockenbiotop findet man neben der Heizhausstraße, auf dem sich, neben vielen anderen teils gefährdeten Tierarten, jetzt hunderte Individuen verschiedenster Schmetterlingsarten – darunter einige Bläuligsarten – befinden.
Derartig interessante Gebiete sollten Schmetterlingsforscher wie Motten das Licht anziehen, da man hier immer wieder sehr seltene Arten vorfinden kann, die das Herz eines Forschers einfach höher schlagen lassen, wie der neuerliche Fund einer gefährdeten noch wenig erforschten Bläulingsart zeigt.
Dieser himmelblaue Bläuling (Polyommatus bellargus) stellt, aufgrund seiner intensiv leuchtenden Blaufärbung, aber auch wegen seiner Seltenheit und seiner ungenügenden Erforschtheit, einen lupenreinen Linzer Edelstein der Lüfte dar, dessen Lebensraum – auch wenn es sich um wertvolles Bauland handelt – unbedingt erhalten werden sollte, was meine Empfehlung darstellt.
Der letzte Linzer Fundeintrag in die ZOBODAT (Zoologisch-Botanische Datenbank) des OÖ. Landesmuseums erfolgte im Jahre 1971.
Durch die Förderung von innerstädtischen Schutzzonen würden wir Tieren, wie zum Beispiel dieser seltenen Bläulingsart, deren Lebensräume erhalten und schaffen gleichzeitig dringend benötigte letzte Rückzugsgebiete für unsere Pflanzen- und Tierwelt.
Der OÖ. Naturschutzbund setzt sich, in herausragender Weise, gleichfalls für den Erhalt von derartigen Lebensräumen ein, was vorausschauend von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft sein wird.
Ihr Verhaltensforscher
Franz Huebauer
Anmerkung:
Die Einstufung sowie der Erforschungsstand wurde der roten Listen- Datenbank des Umweltbundesamts (OASIS) Oesterreichisches ArtenSchutzInformationsSystem entnommen.
Die Freihandmakros entstanden am 18.08.2015 und 22.08.2015 auf der Industriebrache, neben der Heizhausstraße, in Linz (Koordinaten: N 48,28942, E 14,31184, Seehöhe: 258m).
Die Klimaerwärmung begünstigt das zukünftige Vorkommen wärmeliebender Arten.
Ob ich bezüglich dieser Art eine sehr zeitaufwendige Feldforschung beginne hängt vom allgemeinen Interesse ab.
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