Streit um Natura-2000-Gebiet in Forchtenstein

FORCHTENSTEIN (wk). Als Natura 2000 werden EU weit Schutzgebiete bezeichnet, in denen gefährdete Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Nun sollen in Forchtenstein am Rand des Natura-2000-Gebiets Mühlgraben 19 Bauplätze entstehen. „Seit 2009 sind wir intensiv damit beschäftigt dafür zu sorgen, dass für unsere Jugend Bauplätze zur Verfügung stehen. Das sind jetzt fünf Jahre. Wir haben schon Familien, die woanders hingegangen sind, weil sie hier keine Möglichkeit hatten“, befürwortet Bgm. Friederike Reismüller die geplante Umwidmung.
„Ja, es braucht selbstverständlich Baumöglichkeiten für junge Familien im Ort. Aber bevor nicht alle Baulandreserven im Ort ausgeschöpft sind, darf nicht einmal darüber nachgedacht werden ein einzigartiges Naturjuwel unwiderbringlich zu zuerstören“, so Sonja Sieber, Bezirkssprecherin der Grünen, die betont: „Wir werden dieses Naturjuwel nicht aufgeben!“

Weitere Schritte sind geplant

„Der Weg endet hier für uns nicht. Wir werden alle rechtlichen Schritte ausnützen, die uns zur Verfügung stehen“, setzt Sieber nach. Sie plant bereits eine weitere Initiative zum Erhalt der Streuobstwiese in Forchtenstein.
„Wenn einmal Häuser stehen, ist es leider verbetoniert, auch wenn es nur ein Teil des Schutzgebietes ist. Ich befürchte allerdings, dass dies nur der Anfang der Zerstörung des Naturjuwels in Forchtenstein sein wird “, so Uschi Zezelitsch von der Bürgerinitiative „Wir habens eulig“, die entschieden gegen das Projekt ist und eine Beschwerde bei der EU ankündigt.

"Hexenjagd gegen Grundstücksbesitzer"

„Bei einer Umwidmung wird der Naturschutz durch strenge Auflagen seitens der Landesregierung natürlich berücksichtigt werden. Es grenzt schon an eine Hexenjagd, was gewisse „Naturschützer“ mit der Gemeinde Forchtenstein und den Grundstückbesitzern vollziehen. Ich finde es auch als eine Frechheit, dass manche Aktivisten/innen Fotos von Gebieten vom vermeintlichen Umwidmungsgebiet auf diverse Internetseiten stellen, welche überhaupt nicht von der Aufschließung betroffen sind. Ich finde dies ist eine Irreführung gegenüber der Öffentlichkeit. Wenn die Umwidmung nicht zu Stande kommt, befürchte ich, dass in ein paar Jahrzehnten der „junge Forchtensteiner“ vom Aussterben bedroht ist“, so eine verärgerte Grundstücksbesitzerin.