Eine 'Bildungsrevolution' in Emmersdorf

Christina Sturath, Christina Dallinger, Clemens Palmetshofer und Martin Dallinger.
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EMMERSDORF. Haben Sie das in Österreich schon erlebt: Schüler, die bei einem Lehrer um ein Autogramm anstehen, es sich einrahmen und zur Erinnerung aufhängen? Der Pädagoge John Hunter ist so einer, ein echter Star. Er ist der Erfinder des "World Peace Game".

Knisternde Atmospähre in der Klasse
Auf Initiative der Denkwerkstätte für Zukunftsfragen "GLOBART" war der in Virginia (USA) beheimatete Hunter kürzlich zum zweiten Mal eine Woche lang in der Neuen Mittelschule (NMS) Emmersdorf zu Gast, um mit zehn- bis vierzehnjährigen Schülern der NMS Kilb, Gymnasium Melk und Emmersdorf zu spielen, die Bezirksblätter waren mit dabei.

Drei Kontinente in Emmersdorf vereint
"In den USA ist Hunter hoch dekoriert. Er hat das Spiel selbst entwickelt und fungiert als Spielleiter", erklärt Heidemarie Dobner von Globart in Emmersdorf flüsternd, während Lehrer aus acht Ländern und von drei Kontinenten dem Treiben auf der Spielfläche zusehen. "Alle wollen von Hunter lernen, wie das Spiel funktioniert, um es künftig auch mit ihren Schülern zu spielen."

Schüler "spielen" Weltpolitik
Und wie funktioniert's? Die Schüler, die sich sogar per Motivationsschreiben für die Teilnahme "bewerben" mussten, bilden mehrere Gruppen und spielen "echte Weltpolitik". "Es gibt vier fiktive Nationen, aber auch die UNO, Waffenhändler, Weltbank und einen Saboteur, Naturkatastrophen und so weiter. Die Schüler müssen in dieser Woche 50 Problemstellungen lösen", so Dobner weiter. Hunter erörtert indes mit den Schülern - durchwegs in englischer Sprache - die nächste Problemstellung. Plötzlich ertönt eine Glocke und die Teams setzen ich in Bewegung. Aktuell auf der Agenda: Das Problem der globalen Erwärmung. Es wird diskutiert, verhandelt und am Ende stehen meist kreative Lösungen.

Auch Eltern sind begeistert
Alle Schüler sind sichtbar hochkonzentriert, bewegen Spielfiguren zwischen den Ebenen hin und her und letztlich schaffen sie es: Alle 50 Probleme sind gelöst, das Spiel ist gewonnen und am Ende schließen sich alle Länder zusammen.
Wie sehr die Schüler von dieser völlig neuartigen pädagogischen Methode profitieren, fällt laut Dobner auch den Eltern auf: "Jeden Tag kommen sie mit Kuchen und Wurstsemmeln und unterstützen das Projekt." Aufmerksam beobachtet hat das Spiel auch Bezirksschulinspektor Wolfgang Schwaiger - derzeit wird die GLOBART-Initiative für das World Peace Game seitens des Bildungsministeriums nicht unterstützt, sie lebt ausschließlich von privaten Sponsoren.

Zur Sache
Lehrer aus den USA, Irland, Polen, Finnland, Tschechien, Kroatien, Deutschland, Australien und Österreich haben was World Peace Game in Emmersdorf beobachtet. Ab 2016 wird das Stiftsgymnasium Melk das Spiel als Pilotschule in allen ersten Klassen anbieten.

Stimmen der Schüler
Clemens Palmetshofer, NMS Emmersdorf: "Ich bin der Chef der Waffenhändler. Die Geschäfte laufen schlecht, es gibt schon soviele Friedensverträge. Wir haben es mit Rabatten versucht, aber das hilft auch nichts. Einige Ländern wollen uns ihre Waffen sogar wieder zurück geben."

Martin Dallinger, NMS Emmersdorf:
"Ich bin der Prime-Minister der Nation Desert Hills. Einige meiner Schulkollegen haben gesagt, ich wäre vielleicht ein guter Leiter und ich habe es mir auch zugetraut."

Christina Sturath, Gymnasium Melk: "Ich bin froh, dass wir vom Gymnasium auch mitmachen durften. Meine Rolle ist die des Secretary General bei den Waffenhändlern."

Christine Dallinger, NMS Emmersdorf: "Ich bin Secretary of State der Nation Greenland. Dabei muss ich den Prime-Minister beraten und bin für das Budget verantwortlich."

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