TAG 5: Unsere Woche als Veganer. Ein Online-Tagebuch des Bezirksblätter-Teams.

Heute, Samstag, ist Tag 5 des Experiments. Hier finden Sie das Online-Tagebuch unserer drei Testpersonen: Echte Fleischesser und Dessert-Liebhaber die volle 7 Tage auf alle tierischen Produkte verzichten werden.

Drei Mitarbeiter der Bezirksblätter Melk stellen sich einer besonderen Aufgabe: Sie wollen eine volle Woche lang ohne alle tierischen Produkte auskommen. Kurz gesagt, sie konvertieren für diesen Zeitraum zum Veganismus.

Heißt: Kein Fleisch, keine Wurst, keine Milch, kein Schlagobers, keine Eier, kein Joghurt – für den Normal-Esser also eigentlich relativ wenig. Und doch ist diese Ernährungsform für immer mehr Menschen die Normalität.

Wir testen, wo und wie man vegan essen kann, was man kocht und wie schwierig das Einkaufen ist. Und wo immer möglich verzichten wir natürlich auch auf tierische Produkte in unserer Kleidung – wobei wir uns für diesen Test keine komplett neue Garderobe zulegen werden, so ehrlich muss man sein.

Hier finden Sie das ONLINE-TAGEBUCH der Teilnehmer, jeden Tag mit neuen Eindrücken. Viel Spaß!

TAG 5

SAMSTAG, 23. März 2013

MELANIE GRUBNER
Ein wundervoller Morgen, nach erholsamen 11 Stunden Schlaf erwache ich glücklich zu meinem "Koch-Tag". Es geht gleich mal zum Bäcker für frisches Brot. Zum Frühstück gibts dieses getoastet mit Margerine und Müsli in Mandelmilch mit einem Erdbeer-Banane Smoothie. Grundsätzlich ein ausreichendes Frühstück, das sams- und sonntägliche Frühstücksei fehlt mir dennoch.

Gegen zwölf Uhr begann ich mit dem Kochen für meine Gäste, ich hatte also 1,5h Zeit für 3 Gänge, was überhaupt kein Problem war. Ich kochte völlig stressfrei, und hinterließ, as always, ein Riesenchaos. (Danke nochmal an meine geliebte Mutter, die mir beim auflösen des selbigen eine große Hilfe war!)

Zuerst machte ich mich an das Bereiten der Rotwein-Gemüsesauce, die dann noch 1h vor sich hin blubbern durfte, danach machte ich die Avocadocreme, die ich dann natürlich sofort mit Frischhaltefolie bedeckte und im Kühlschrank verstaute um sie vorm oxidieren zu schützen.
Die Bruschetta-Brote toastete mein Ofen, und ich rieb sie noch mit Knoblauch ein und beträufelte sie mit Olivenöl.
Die Nachspeise machte ich erst nach dem Hauptgang. Meine Gäste benötigten eh ein Bisserl Zeit zum verdauen.

Mein Menü:
Avocadocreme
mit Knoblauch-Bruschetta
***
Pasta mit Gemüsesauce
an Orangen-Wintersalat in Knoblauch-Senf Dressing
***
gebratene Banane
in Orangensaft mit Mandel-Kokos Eis

Nach diesem ausgewogenen Mahl fehlte es mir an überhaupt nichts. Abends schnabulierte ich die Reste der Avocadocreme, und habe in dieser eine neue Liebe gefunden.

MARLENE SCHINDLEGGER
Heute morgen durfte ich dem nicht ganz so veganen Frühstück meines Freundes bewohnen, der sich mit viel Hingabe Frühstückseier, Schinken, Käswurst und diverse Aufstriche reinzog, was mich aber, zu meiner eigenen Verwunderung, nicht allzu sehr gestört hat.
Ich hab nur gemerkt, dass meine Nase sensibler auf sämtliche Fleischgerüche reagiert, als üblich.
Bei mir gabs Kornspitz mit mediterranem Aufstrich, einen ganzen Paprika und eine Kiwi.

Mittags fuhr ich zu Melanie, und freute mich über die herzliche Begrüßung in ihrer rot-weiß gepunkteten Schürze. Zum Essen gabs ein paar Achterl, die das gute Mahl, perfekt ergänzten *hick*.
Danke Melanie, für das gute Essen!

CHRISTIAN TRINKL
Samstag ist Frühstückstag bei meinen Eltern. Und Traditionen soll man pflegen. Auf mein samstägliches weiches Ei musste ich ja leider verzichten, so blieb nur ein Toast mit veganem Kräuteraufstrich. Meine bemühte Mutter wollte mir zwar "Toast mit Butter und Marmelade" schmieren, doch musste ich ihr erklären, dass selbst Butter nicht in das vegane Lebensbild passt.
Das Verständnis meiner Eltern für diese Art der Lebensweise hält sich jedenfalls in engen Grenzen. Für das morgige Sonntagsessen einigten wir uns einvernehmlich darauf, dass ich dieses besser einmal auslassen sollte. Denn ich hätte mir sowieso selbst etwas kochen müssen. Dann lieber gleich zu Hause.

Mittags führte mich mein Weg in das ferne Kirnberg, denn Kochfee Melanie lud zum 3-Gänge-Menü. Wie nicht anders zu erwarten: Extrem gut. Und mit perfekter Weinbegleitung. Aber mit gebratener Banane kann man bei mir sowieso nichts falsch machen.
Auf jeden Fall sollte Melanie mal beim Perfekten Dinner mitmachen, wäre gespannt wie das ausgeht.

So gehts weiter!

Unsere Erlebnisse an den vorangegangenen Tagen findet ihr hier!