Zeitreise in die schöne Vergangenheit der Liechtenstein-Au - mit VIDEO

Einfahrt in das Schauberger Areal. Vor dem Bug ist das Überlaufbauwerk ins alte Bachbett, links zweigt das renaturierte, neue Gerinne ab.
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  • Einfahrt in das Schauberger Areal. Vor dem Bug ist das Überlaufbauwerk ins alte Bachbett, links zweigt das renaturierte, neue Gerinne ab.
  • hochgeladen von Oswald Hicker

Es ist wie eine Zeitreise in die Kindheitstage meiner Mutter und Onkel. Sie erzählten oft von ihren Abenteuern in der Laabenbach-Au. Von Dümpeln, die tief genug waren um darin zu schwimmen. Von Sandbänken, kleinen Inseln, Altarmen und einem Bach, der eigentich jedes Jahr an anderen Stellen seinen Weg durch die Au suchte. Auch ich habe große Teile meiner Kindheit am Laabenbach verbracht. Dämme gebaut, in der Au Lager errichtet, vielleicht auch Forellen mit der Hand gefangen. Doch wie in den Erzählungen meiner Familie war es nicht. Die Au war nicht mehr an den Bach angebunden, das Gewässer selbst ein steriles Gerinne, links und rechts mit begradigten Ufern.

Vergangenen Sonntag konnte ich eine Ahnung der Liechtenstein-Au der Vergangenheit aufschnappen. Gemeinsam mit dem Gewässerbauer Diplomingenieur Martin Mühlbauer steige ich in ein Wildwasser-Boot und befahre den renaturierten Teil des Laabenbaches zwischen Dambach-Mündung und Neulengbacher Tennisplatz. Mühlbauer ist selbst Neulengbacher und verbrachte schon in der Kindheit ebenfalls jede freie Minute an Laabenbach und Anzbach, heute arbeitet er für das gewässerökologische Büro Zauner in Oberösterreich. Für dieses leitete er die ökologische Bauaufsicht bei Großprojekten wie der Anbindung von Nebenarmen der Donau in Rührsdorf und Schalemmersdorf.

Die Fahrt führt von unterhalb der alten Dambachmündung vorbei am Einlaufbauwerk links in die Au. Das Hochwasser von Freitag hat ganze Arbeit geleistet. Es hat Steilufer unterspült, Schotter- oder Sandbänke angeschwemmt, tiefe Kolke gegraben und Bäume entwurzelt. Was für die Gewässerpfleger der alten Generation aussehen muss wie eine Katastrophe, ist beabsichtigt. Das Wasser sollte die Erdarbeiten erledigen, für die bei der Errichtung zu wenig Geld da war. Nun bietet die Vielfalt der Uferstrukturen neuen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Während der Fahrt fliegen Eisvögel, Bachstelzen und Wasseramseln vor uns her.

Aber nicht nur der ökologische Bestandteil des Projektes ist voll aufgegangen. Auch der Hochwasserschutz hat sich bewährt. Durch die Aufteilung des Baches in zwei Bette kommt es zu einer Aufweitung und dadurch zur Senkung der Überflutungsgefahr. Und noch ein Aspekt darf nicht unerwähnt bleiben: Der Wert eines natürlichen Naherholungsgebietes.

Gewässerbauer Mühlbauer fasst es so zusammen: "In den beiden neuen Augerinnen hat sich ein vielfältiger Lebensraum entwickelt der bereits bei rücklaufendem Hochwasser erkennbar ist. Zahlreiche Kies- und Sandbänke, Kolke, Anbruchufer und Totholzstrukturen sind entstanden. Das Hochwasserprofil der Augerinne hat sich wesentlich aufgeweitet, so dass auch eine zusätzliche Sicherheit bei Extremhochwässern zu erwarten ist. Im Bereich querliegender Bäume hat sich das Flussprofil in Form tief reichender Kolke erweitert. Die "weiche" Gestaltung der Ufer und Flussohle hat sich in dieser Hinsicht sehr bewährt. Den Neu- und Altlengbachern wurde ein neuer, alter Naherholungsraum (zurück-)gegeben. Herzlichen Dank allen Beteiligten für dieses Projekt!!!"

Zugegeben: Für Befürworter von "sauberen", begradigten Gerinnen, wie sie bis in die Achzigerjahre gebaut wurden, mag der Anblick von abgebrochenen Ufern und umgestürzten Bäumen ungewohnt sein. Zu Hoffen bleibt, dass sich auch diese Zweifler von der neuen Qualität dieses Flussabschnittes begeistern lassen und nicht die Baumaschinen anrollen. Dieser Beitrag ist als Mittel gedacht, diese Begeisterung vielleicht zu entfachen.

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