"Der Verband hätte sparen können!"

DEUTSCHKREUTZ (EP). Bürgermeister Hans Iby aus Neckenmarkt legte Ende November sein Amt zurück, gleichzeitig schied er auch als Obmann-Stellvertreter beim Wasserverband Mittleres Burgenland aus.
Die Marktgemeinde Deutschkreutz schlug LA Bürgermeister Manfred Kölly (Liste Burgenland) als Ibys Nachfolger vor, bei der Mitgliederversammlung wurde allerdings Raidings Bürgermeister Markus Landauer (ÖVP) zum neuen Obmann-Stellvertreter gewählt.

Kosten

Dies stößt Manfred Kölly sauer auf: "Als größte zahlende Gemeinde des Verbandes habe ich vorgeschlagen, diesen Posten bis zur nächsten Wahl entweder erst gar nicht nachzubesetzen oder mit meiner Person zu besetzen. Ich hätte aufgrund meiner Funktionen als Bürgermeister und Landtagsabgeordneter keine Gage als Obmann-Stellvertreter erhalten. Somit hätte ich dem Verband geholfen zu sparen, es wäre ein gutes Zeichen und Signal an die Bevölkerung gewesen", so Kölly im Hinblick auf das Bezügebegrenzungsgesetz.
Er habe nichts gegen Markus Landauer, "aber mir geht es um die Sparsamkeit. Die kleinsten Gemeinden stellen den Vorstand, es entstehen Kosten, die nicht sein müssten. Es muss ein Umdenken stattfinden und Parteipolitik sollte endgültig herausgenommen werden aus den Verbänden."

Breite Basis

Unterfrauenhaids Bürgermeister und Obmann des Wasserverbandes Mittleres Burgenland, Friedrich Kreisits (SPÖ), kontert: "Wir haben 18 Mitgliedsgemeinden, die SPÖ hält 53,46, die ÖVP 30,14, Lutzmannsburg-Strebersdorf 3,61 Prozent Gemeinde-Anteile. Mein Ziel ist es, für diverse Entscheidungen im Verband die Mehrheit zu erzielen, und die ist mit der ÖVP gegeben. Auch die Entscheidung für Markus Landauer ist einstimmig ausgefallen. Ich lade Manfred Kölly stets ein, mit uns mitzuziehen."
Im Übrigen möchte Kreisits festhalten, dass auch er in das Bezügebegrenzungsgesetz hineinfalle. "Ich bin dafür zu sparen, wo es geht, auch ich erspare dem Verband einen beträchtlichen Beitrag."

Verbände stärken

Der neue Obmann-Stellvertreter Bürgermeister Markus Landauer ist überrascht. In der Mitgliederversammlung des WVMB sei er bis auf eine Stimme (Bgm. Kölly) von allen anwesenden, stimmberechtigten Bürgermeistern bzw. deren Delegierten zum Nachfolger des scheidenden Obmann-Stv. Bgm. Hans Iby gewählt worden. "In Zeiten von wachsendem Populismus und wahrscheinlich auch immer mehr „kleinen Koalitionen“ auf Landes- und Bundesebene ist es meiner Meinung nach notwendig, die Gemeindeverbände zu stärken bzw. deren Vertretungen auf eine breite Basis zu stellen. Außerdem: Der Gesetzgeber wird sich beim Bezügebegrenzungsgesetz schon etwas gedacht haben." Kreisits: "Entscheidungen wie diese sind außerdem keine Fraktionswahlen, Bürgermeister und Vizebürgermeister der Mitgliederversammlung entscheiden objektiv."