Hunde und Pferde als Therapeuten
Schulen aus Deutschkreutz, Rechnitz und Markt Allhau nehmen am Projekt "Tiergestützte Pädagogik" teil
DEUTSCHKREUTZ (EP). An den burgenländischen Pflichtschulen wurde in den letzten Jahren eine verstärkte Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten unter den SchülerInnen wahrgenommen.
Problemschüler
"Das Projekt ist eine Kooperation der Pädagogischen Hochschule Burgenland und dem Landesschulrat für Burgenland, mit dem nachgewiesen werden soll, dass der Einsatz von Tieren (Schulhunde, Pferde, Kaninchen etc.) in der pädagogischen Arbeit zu einer Verbesserung des Sozialverhaltens von ProblemschülerInnen führt. Tiergestützte Pädagogik ermöglicht auch eine nachhaltige Integration von traumatisierten und unbegleiteten Flüchtlingskindern", so OSR Pflichtschulinspektor Alfred Lehner.
Umgang mit den Tieren
Auf Betreiben des PSI OSR Alfred Lehner wird die Volksschule Deutschkreutz seit dem Schuljahr 2015/2016 als Pilotschule für Tiergestützte Pädagogik geführt. Es gibt drei Schulhunde und durch die Kooperation der Volksschule Deutschkreutz und des Pferdezentrums Am Haidegrund wird den Schülern der Umgang mit dem Pferd ermöglicht. Ziel soll die Stärkung und Entwicklung des Selbstvertrauens und der Selbstwahrnehmung und somit der Sozialkompetenz der SchülerInnen sein. Direktorin Christine Pöltl: "Im Verlauf der bisher durchgeführten tiergestützten Pädagogikmaßnahmen konnten bei den SchülerInnen Veränderungen beobachtet werden: Unruhige, laute, sehr von sich selbst eingenommene Kinder mussten lernen sich zurückzunehmen, um zu einem Erfolg zu gelangen. Unsichere, ängstliche Kinder haben im Laufe des Projekts deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen und dieses auch in den Schulalltag übernommen. Die SchülerInnen mussten viele Übungen in Teamarbeit bewältigen. Dabei wurde bei allen Kindern die Gruppenzugehörigkeit gestärkt, was sich im Klassenverband im Verhalten der Kinder untereinander positiv bemerkbar macht", so die Pädagogin.
Kinder sind begeistert
Die drei Schulhunde in der VS Deutschkreutz, Maeve, Jumper und Amigo, sind besonders beliebt bei den Kindern. Magdalena:" Jumper ist sehr brav, wir machen sehr viele Kunststücke mit ihm und sind auch ganz leise, wenn er in unserer Klasse ist." Anne genießt die Schultage mit Maeve: "Wir spielen mit ihr und streicheln sie. Das mag die Maeve sehr gerne. Alle lieben sie. In der Klasse sind wir auch viel ruhiger, wenn der Hund da ist." Und Lorenz ist begeistert von den Pferden: "Mit ihnen gehen wir über Hindernisse, rechnen mit ihnen oder legen Wörter." Der Amtsführende Präsident des Landesschulrates, Mag. Heinz Josef Zitz, begrüßt diese nachhaltige und sinnvolle Initiative für die burgenländischen SchülerInnen. Bürgermeister Manfred Kölly ist voll des Lobes. "Es ist ein fabelhaftes Projekt, welches ich von Anfang an unterstützt habe." Die wissenschaftliche Forschungsbegleitung ist durch die Pädagogische Hochschule Burgenland, vertreten durch Mag. Harald Mandl und seinen Studentinnen, gegeben. Das Forschungsprojekt wird vom Sozialressort des Landes Burgenland unter der Leitung von LR Norbert Darabos mit 10.000 Euro unterstützt, dieses Geld wird für Benutzungsgebühren für Pferdeställe, Bauernhöfe oder Transferkosten verwendet.
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