Naturdenkmal bei Schloss Bruck wird aus Sicherheitsgründen entfernt
Eine 400 Jahre alte Sommerlinde am Lienzer Schlossteich muss gefällt werden. Sie wird durch eine Neue ersetzt. Zusätzlich wird für Spaziergänger ein Rundweg angelegt.
LIENZ (red). Dass der Zahn der Zeit auch an Naturdenkmälern nagt, zeigt sich am Beispiel der mehr als 400 Jahre alten Linde am Schlossteich von Schloss Bruck. 2003 brach in rund sechs Metern Höhe ein 50 cm dicker Ast ab und krachte mit voller Wucht zu Boden. Damals wurde die 35 Meter hohe Sommerlinde, die einen Umfang von knapp sechs Metern aufweist, in den Baumkataster der Stadtgemeinde Lienz aufgenommen und regelmäßig überprüft.
2012 erteilte die Bezirkshauptmannschaft Lienz den Auftrag, alle Naturdenkmäler auf ihre einwandfreie Beschaffenheit zu überprüfen. Auslöser dafür war ein Vorfall in der Gemeinde Schlaiten, wo ebenfalls ein Ast abgebrochen und auf die Straße gestürzt war.
Nach dieser Untersuchungsoffensive empfahlen Wolfgang Block und Gebhard Tschavoll von der Firma „Bauamtpflege Tirol“, an der Linde beim Schlossteich zusätzliche Untersuchungen vorzunehmen. „Das weitere Gutachten ergab, dass die Standsicherheit des Baumes nicht mehr gewährleistet ist und der Baum daher zu fällen sei“, erklärt Martin König, Leiter der Abteilung Forst und Garten der Stadt Lienz.
Nachdem die Bezirkshauptmannschaft am 20. Dezember 2013 den Status des Baumes als Naturdenkmal aufgehoben hat, wird der Baum nach Pfingsten entfernt. Verwaist bleibt der Platz jedoch nicht. „Wir werden am selben Standort eine neue Linde pflanzen“, verspricht der Obmann des Umweltausschusses der Stadt Lienz, Gemeinderat Andreas Hofer.
Die Linde am Schlossteich ist vorerst der letzte Baum im Siedlungsgebiet der Stadt, der aufgrund drohender Gefahr entfernt werden muss. „Weniger grün wird Lienz dadurch nicht“, so König. „Allein 2014 haben wir im Stadtgebiet 26 neue Bäume gepflanzt.“
Im Zuge der Arbeiten rund um die Linde soll unterhalb des Schlosses auch ein neuer Rundwanderweg entstehen. Um diesen lückenlos zu schließen fehlen 140 Meter. „Angelegt wird der 130 cm breite Steig so, dass er sich auch für Kinderwägen eignet“, so Hofer. Auch der Weg in Richtung „Schlossbachl“ bzw. „Herrenbründl“ wird verbreitert.
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