Kinder auf der Flucht: Das SOS Kinderdorf Pinkafeld bietet 15 jungen Flüchtlingen ein Zuhause
Die Wohngruppe ist die ideale Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, denn im kleinen Rahmen funktioniert Integration einfach einfacher.
PINKAFELD. Seit Dezember leben 15 Jugendliche aus Afghanistan und Syrien im Alter von 10 bis 16 Jahren gemeinsam in der WG des SOS Kinderdorfes. Sie werden von einem multiprofessionellen Team aus den Bereichen Soziales, Pädagogik, Psychologie etc. betreut und begleitet. Der Tag der offenen Tür am 02. März 2016 gab den Menschen die Möglichkeit, die neuen Gemeindemitglieder kennenzulernen. „Dass wir im Burgenland nun nach der WG-Eröffnung in Eisenstadt eine weitere Wohngemeinschaft begrüßen dürfen, freut mich sehr. Eine Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche mit einem ganz besonderen Schicksal, nämlich allein ohne Eltern auf der Flucht zu sein. Allo Kinder sollten die Chance haben, dass sie ein geschütztes Umfeld bekommen. Großquartiere sind da eine unakzeptable Lösung", sagt Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsleiterin SOS-Kinderdorf Region Süd. Für Doris Wild, Markus Balogh und den restlichen MitarbeiterInnen vom SOS-Kinderdorf ist die Umsetzung des Projektes eine Herzenssache geworden.
LR Norbert Darabos sieht die Gesichter hinter den Zahlen
Seit dem Beginn der Flüchtlingswelle mussten rund 300.000 Menschen in Österreich versorgt werden. "Doch hier sieht man die Menschen hinter der Zahl und hört deren Geschichten", so LR Darabos. Mit solchen Kontaktmöglichkeiten und weg vom Bild der Massenvölkerwanderung haben die Menschen die Möglichkeit, die Flüchtlingssituation differenzierter zu sehen. Nur unter Mithilfe solcher Organisationen wie dem SOS Kinderdorf ist es der burgenländischen Landesregierung möglich, seine von der EU auferlegten Auflagen zu erfüllen. Derzeit behergt das Burgenland rund 2.600 Flüchtlinge, was einer Quote von 95 % entspricht. "Wichtig ist mir vor allem die Schaffung kleiner Einheiten. Diese sind zwar schwieriger zu kontrollieren und betreuen, aber nur so ist eine gute Eingliederung der Flüchtlinge möglich", so Darabos abschließend.
Einen Beitrag leisten
SOS-Kinderdorfpräsident Helmut Kutin ist sehr stolz auf dieses Vorzeigeprojekt im Burgenland. Es ist eine schwere Zeit und hofft er natürlich auch, dass sich die Lage in den Heimatländern wie Afghanistan oder Syrien bessern wird. "Doch bis dahin bin ich froh, dass dank des Engagements der MitarbeiterInnen diese Kinder und Jugendlichen eine Chance bekommen", so Kutin. Kutin besuchte erst kürzlich ein Lager im Libanon, in dem 50.000 Menschen untergebracht sind. Dort finden sich nur Kinder ohne Schule und Menschen ohne Zukunft. "Ihr habt eine weite und gefährliche Reise hinter euch. Jetzt seid ihr angekommen und ihr müsst zeigen, dass auch ihr euren Beitrag leistet. Das geht mit Respekt, Einsatz und der Umsetzung seiner Talente", so Kutin zu den Flüchtlingskindern.
Kommentar: Gesichter hinter den Zahlen sehen
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