Frauenfussball in Österreich - "Wir wollen euch jubeln sehen!"
Eine dreiwöchige Online-Aktion von "Frauenfussball in Österreich" soll mehr Aufmerksamkeit für die Leistungen des österreichischen Frauennationalteams erzeugen - und somit auch die Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit stärken.
ÖSTERREICH. Das österreichische Frauennationalteam verbesserte sich auf Platz 25 (als 15. beste europäische Nation), was die beste Platzierung aller Zeiten in der FIFA-Frauenweltrangliste bedeutet. In der UEFA-Wertung liegt Österreich sogar auf Rang 10 (Die Berechnung von FIFA und UEFA sind unterschiedlich).
Das Team von Dominik Thalhammer ist seit fast zwei Jahren ungeschlagen, dennoch wird ihm nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt - medial, öffentlich und auch sponsorenmäßig.
Mehr Aufmerksamkeit
Um mehr Augenmerk auf das ÖFB-Frauennationalteam zu lenken, startet die Facebook-Plattform "Frauenfussball in Österreich" eine dreiwöchige Online-Kampagne (28. März bis 17. April), die in erster Linie über Facebook, aber auch andere Kanäle laufen soll.
"Ziel ist, den österreichischen Frauenfussball ins Gedächtnis zu rufen und gleichsam ein Bild einzuprägen - nämlich das des A-Nationalteams. Die große Euphorie, die rund um die österreichische Herren-Nationalmannschaft herrscht, soll auch ein wenig auf die Fussballerinnen abfärben. Denn je mehr Zuschauer und Fans die Mädels - auch international - anfeuern, um so mehr spüren sie auch den gerne kolportierten "12. Mann" im Stadion, der sie zu weiteren Siegen und Erfolgen tragen kann", fasst Initiator Michael Strini zusammen.
Anerkennung und Respekt
"Es gibt sehr viele Frauenteams in Österreich und noch mehr junge Mädchen, die Fußball spielen. Dennoch wird ihnen oft Spott und Hohn statt Respekt und Anerkennung entgegengebracht. Das sollte aber genau andersrum sein. Sie erhalten keine hohen Gagen, sie spielen praktisch zum Nulltarif und aus reiner Freude am Sport. Für mehr Anerkennung und Unterstützung - auch durch Sponsoren - ist noch viel Arbeit und Engagement gefragt, auch seitens der Verbände und Vereine", so Strini.
"Wir wollen euch jubeln sehen!"
Diese dreiwöchige Online-Aktion (vom 28. März bis 17. April) soll einen Baustein dazu bilden.
Die Unterstützung dafür erfolgt völlig freiwillig. Es ist eine Idee, die Früchte tragen kann. Jeder, der die Aktion unterstützen will, tauscht sein Titelfoto auf Facebook durch den "Wir wollen euch jubeln sehen!"-Balken aus. Mitmachen können Einzelpersonen, Facebookseiten und natürlich auch Gruppen, denen der Frauenfussball und Sport im Allgemeinen ein Anliegen ist. Es geht auch um Solidarität den Frauen und Mädchen gegenüber und bildet eine symbolische Unterstützung.
Die Aktion läuft drei Wochen - das Titelfoto kann in dieser Zeit auch nur tageweise transportiert werden. Ziel ist, dass dieses gemeinsame Foto Aufmerksamkeit erzeugt.
"Die Botschaft "Wir wollen euch jubeln sehen!" ist auch dahingehend zu verstehen, dass die Erfolge medial präsenter werden - damit sie noch mehr Menschen in Österreich sehen, also wahrnehmen! Das kommt den Vereinen und Spielerinnen - von der Bundesliga bis in untere Klassen - ebenso zugute. Mehr Zuschauer bedeuten auch mehr mediales Interesse und wiederum mehr Sponsoreninteresse für den Frauenfussball! Und genau das verdienen sich auch die Mädchen und Frauen - auch in Österreich!", fasst der Initiator zusammen.
17 Spiele ohne Niederlage
Die letzte Niederlage datiert auf den 9. April 2014 - dem 1:3 in Frankreich, der momentanen Nummer 3 in der FIFA-Weltrangliste bei den Frauen. Seit diesem Zeitpunkt gab es 17 Pflicht- und Freundschaftsspiele, in denen kein Team Österreich mehr bezwingen konnte. 14 Siege und drei Remis stehen zu Buche - eine Bilanz, an die auch Marcel Koller nicht herankommt.
Dennoch kämpfen die Fussballerinnen um Anerkennung und Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit sowie gegen Ignorranz, die es nach wie vor zuhauf gibt. Auch wenn es viele gibt, die mit Frauenfussball wenig anfangen können, sollte man(n) dennoch Respekt zollen und etwas Stolz auch auf die Leistungen der Thalhammer-Mädels aufbringen.
Drei Siege, kein Gegentor
Österreichs Frauennationalteam spielt derzeit um die erste Endrundenteilnahme in der Geschichte - die Europameisterschaft in den Niederlanden 2017. Nach drei Spielen steht Österreich auf Platz 1 mit drei Siegen und einem Torverhältnis von 6:0.
Es gab zwei Auswärtssiege (1:0 in Israel und 2:0 in Kasachstan), sowie einen Heimerfolg (3:0 gegen Wales).
Nun stehen im April zwei weitere wichtige Qualifikationsspiele in Steyr am Programm - gegen Kasachstan (6.4.) und Norwegen (10.4.). Vor allem das Match gegen Norwegen (Nummer 11 der Welt) wird ein Schlüsselspiel für das junge Thalhammer-Team, denn es geht gegen den Gruppenfavoriten.
Prestigesieg auf Zypern
Auch abseits der Qualifikation haben Österreichs Kickerinnen in den vergangenen zwei Jahren schon mehrmals aufgezeigt.
So gab es u.a. im April 2015 einen 2:1-Heimsieg gegen Australien (Nummer 5 der Welt), sowie beim Cyprus Cup im Feber 2016 ein 0:0 gegen Italien (Nummer 14). Auf Zypern triumphierten die Spielerinnen auch erstmals bei einem namhaften internationalen Turnier, denn mit einem 2:1-Finalsieg gegen Polen holten sie sich den Zypern Cup!
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