Wieder Bartgeierfreilassung in Osttirol

Andreas Rofner (NPHT), Hans Frey und Ingrid Felipe mit den Jungvögeln Lea und Fortuna.
  • Andreas Rofner (NPHT), Hans Frey und Ingrid Felipe mit den Jungvögeln Lea und Fortuna.
  • hochgeladen von Claudia Scheiber

Nach Kilian und Felix im Vorjahr, konnten heuer wieder zwei junge Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern (NPHT) ausgewildert werden. Es ist dies bereits die 6. Bartgeierfreilassung in Osttirol. Lea und Fortuna heißen die beiden männlichen Jungvögel, die am Donnerstag, 28. Mai in Kals der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt wurden, bevor sie mit ihren Betreuern den Weg zu ihrem zukünftigen Zuhause im Dorfertal antraten.

Die ca. drei Monate alten Bartgeier stammen aus der Greifvogelstation Haringsee (Niederösterreich) und aus dem Zoo von Ostrava (Tschechien). Als Paten der beiden Tiere fungieren Ex-Skirennläuferin Michaela Dorfmeister, die ihren Schützling nach ihrer Tochter Lea benannte, sowie die Österreichischen Lotterien für Fortuna.
"Ursprünglich sollten die beiden in einem Nationalpark in Frankreich freigelassen werden. Aus organisatorischen Gründen war dies jedoch nicht möglich und der Nationalpark Hohe Tauern ist gerne eingesprungen, da mit der Freilassung ein weiterer Impuls für eines der erfolgreichsten Wiederansiedlungs- und Artenschutzprojekte gesetzt wird", erklärt NPHT Direktor Hermann Stotter.

"Es freut mich, dass durch die langjährige und hartnäckige Arbeit zahlreicher Partner der ursprünglich vom Menschen ausgerottete Bartgeier wieder im Alpenraum heimisch wird. Bartgeier sind ein wesentlicher Teil der Artenvielfalt in der Region", nahm Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin und Naturschutz-Landesrätin Ingrid Felipe Bezug zur nun fast drei Jahrzehnte andauernden Wiederansiedlungsarbeit im Alpenraum und Mitteleuropa.

Dass das Projekt Früchte trägt, bestätigt auch Dr. Hans Frey, von der Zuchtstation Haringsee, der auch als "Vater der Bartgeieransiedelung" bezeichnet wird. "Die Population würde sich schon erhalten. Derzeit gibt es im Alpenraum 250 Tiere, darunter 30 Brutpaare. 150 Jungtiere sind im Freiland geschlüpft. Aus Sicherheitsgründen wird es aber weiterhin Freilassungen geben, um die genetische Vielfalt zu gewährleisten", erklärt Frey.

Bis Lea und Fortuna ihre ersten Flugversuche im Kalser Dorfertal unternehmen und schlussendlich dann ihren Horst verlassen, können Interessierte im Dorfertal die Bartgeierbeobachtungsstation des Nationalparks Hohe Tauern besuchen und unter fachkundiger Anleitung die jungen Geier im Horst und später bei ihren ersten Flugversuchen beobachten.

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