Flüchtlingsklasse in der HAK Perg

PERG (mikö). 18 Flüchtlinge zwischen 15 und 20 Jahren werden seit 30. November an der HAK Perg unterrichtet. In einer der 30 Übergangsklassen, die in Österreich geschaffen wurden. Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Nigeria, Mazedonien und Yemen erhalten 10 Stunden Deutsch-Unterricht in der Woche. In den insgesamt 29 Wochenstunden stehen aber auch andere Inhalte am Plan: Unter anderem Religion in Form eines Ethik-Unterrichts, Persönlichkeitsbildung und Soziale Kompetenz, Mathematik und wahlweise eine Art Übungsfirma oder Informatik in der HTL. Das Interesse am Angebot war groß, Flüchtlinge mussten weggeschickt werden.

Englisch-Kenntnisse als Voraussetzung

"Mindest-Voraussetzung für den Besuch der Übergangsklasse sind Kenntnisse in Englisch und unserer Schrift", sagt Direktor-Stellvertreter Robert Bayer. "Es handelt sich um Menschen, die schon etwas können, aber für das System noch nicht bereit sind. Wir sind kein Anfängerkurs." Die Niveauunterschiede in der Klasse seien dennoch groß. Die Übergangsstufe dauert bis zum Schulende. Das Ziel: Die Schüler so weit bringen, dass sie eine Lehre absolvieren können. Wer sehr gut ist, kann danach eine höhere Schule besuchen. Bayer hebt den positiven Wert für die Schule hervor. Als Business School bekomme man Internationalität und Zugang zu verschiedenen Kulturen ins Haus. "Bei mehr als 300 Schülern kann ich 18 locker integrieren. Es ist aber herausfordernd, weil sie erst lernen müssen, wie unser 'way of life' läuft".

Positiv für die Schule
Die soziale Kompetenz der Stammschüler werde gestärkt. So haben Schüler bereits Turnkleidung und Unterrichtsmaterialien gespendet. Eine Schülerin der 5. Klasse lernt mit einem Nigerianer Deutsch. Durch die Begegnung werden die Englisch-Kenntnisse verbessert. "Nach bisher zwei Wochen sehe ich es rundherum positiv", sagt Bayer, der auf eine gute Klassengemeinschaft zwischen den Schülern aus unterschiedlichen Nationen hofft.