Märchen und Mathematik - eine Geschichte zum Schulbeginn
Hier eine kleine Geschichte, die mich staunen lässt. Und ein Staunen über die Wunder des Lebens wünsche ich allen Kindern und ebenso uns Erwachsenen.
Siebzehn Kamele
Vor langer Zeit lebte in Arabien ein alter Mann, der drei Söhne und 17 Kamele hatte. Als der Alte sein Ende nahen fühlte, rief er seine Söhne zu sich und sprach zu ihnen: „Alles, was ich euch hinterlasse, sind meine Kamele. Teilt sie, so dass der Älteste die Hälfte, der Mittlere ein Drittel und der Jüngste ein Neuntel der Tiere bekommt.“
Kaum hatte er dies gesagt, da schloss er die Augen. Als nun die Söhne die Kamele nach dem Willen des Vaters teilen wollten, merkten sie, dass dies unmöglich war. Siebzehn ist eine störrische Zahl und lässt sich weder durch zwei, noch durch drei und schon gar nicht durch neun teilen.
Wie sie da so verzweifelt hin und her rechneten, kam ein Pilger auf seinem Kamel angeritten. Er sah die Ratlosigkeit der drei Söhne und bot ihnen seine Hilfe an. Sie trugen ihm den verzwickten Fall vor und der Pilger, der weise war, riet ihnen folgendes: „Wisst ihr was, ich stelle einfach mein Kamel zu euren, dann teilt die Herde nach dem Willen eures Vater.“ Siehe da, nun bekam der Älteste neun der Tiere, der Mittlere sechs und der Jüngste zwei.
Und auf dem Kamel, das übrig blieb, es war sein eigenes geliebtes Tier, ritt der Pilger lächelnd davon.
Gefunden auf www.sinnige-geschichten.de und neu erzählt von Kerstin Trixl.
Märchenhafte Grüße
von Kerstin Trixl, Märchenerzählerin aus Saalfelden
www.lebekoeniglich.at
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