Ein Tag als Stadttaxifahrer: Redakteurin chauffiert Purkersdorfer
Redakteurin Alina Nahler begleitet den Purkersdorfer Stadttaxifahrer Rudi Wächter durch seinen Berufsalltag.
PURKERSDORF (an.) Mittendrin statt nur dabei: Bezirksblätter-Redakteure legen Laptop, Block und Schreibstift künftig kurzzeitig nieder und schnuppern für einen Tag in unterschätzte, außergewöhnliche oder besondere Tätigkeiten in der Region. In diesem Teil der neuen Serie "Ein Tag als..." war Redakteurin Alina Nahler als Stadttaxifahrerin in Purkersdorf unterwegs.
Einen Termin aussuchen
Bei der Auswahl eines passenden Termins stehen Alina alle Möglichkeiten offen. Das Stadttaxi Purkersdorf wird seit zwölf Jahren von der Firma Rostek betrieben. Von Montag bis Freitag fährt es von 8:30 Uhr bis 19:00 Uhr. Ab 19 Uhr haben die Purkersdorfer die Möglichkeit das Abend-Stadttaxi zu nutzen. Dieses fährt regelmäßig vom Purkersdorfer Bahnhof weg und bringt alle Pendler sicher nach Hause. Samstag ist das Stadttaxi von 8:30 bis 12 Uhr im Einsatz. Schnell wird klar: Freitag ist am meisten los, da gibt es wenig Zeit zum plaudern. Also entscheidet sich Alina an einem Mittwoch Nachmittag zuzusteigen.
Zusteigen am Purkersdorfer Hauptplatz
Eine bestimmte Uhrzeit wurde für den Treffpunkt absichtlich nicht ausgemacht. "Je nachdem ob der Fahrer gerade unterwegs ist, kommt er schneller oder weniger schnell. Einfach zusteigen wenn du da bist.", lautet die Anweisung von Betreiber Rudolf Rostek. Gesagt getan. Nach nur fünf Minuten Wartezeit an der Sammelstelle am Purkersdorfer Hauptplatz kommt Fahrer Rudi Wächter. Seit fünf Jahren arbeitet er als Stadttaxifahrer.
Erste Fahrt vom Zentrum in die Baunzen
Nach nur wenigen Minuten läutet Rudis Telefon. Eine Dame möchte von einem Arzttermin nach Hause in die Baunzen gebracht werden. "Fahrten in die Baunzen habe ich relativ oft.", erklärt Rudi. Auf Grund der schlechten öffentlichen Anbindungen nutzen die Bewohner gerne den Service des Stadttaxis. "Die meisten Kunden sind ältere Leute oder Kinder.", sagt Rudi. Purkersdorfer die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, oder keinen Führerschein haben nutzen das Taxi am häufigsten. Abends sind es oft Pendler die vom Bahnhof nach Hause gebracht werden.
Stammkunden und Seniorenrunden
Rudi fährt hat täglich 40-50 Kunden. Die meisten sind Stammkunden. "Jeden Mittwoch führe ich die Leute aus dem Senioren-Club. Man kennt sich mittlerweile, versteht sich gut. Die Leute erzählen mir viel.", sagt Rudi. Schon die nächste Kundin ist für Rudi wieder ein bekanntes Gesicht. Zwei Mal am Tag fährt sie mit dem Stadttaxi. "Ich fahre gerne mit dem Stadttaxi, vor allem bei so einem netten Fahrer.", erzählt die Kundin. Zu den Stammkunden zählen auch Kinder. "Manche bringe ich von der Schule nach Hause, manche zum Fußballtraining." Wenn Stammkunden wegfallen dauert es meist nicht lange bis neue nachkommen.
Das große Warten
Nach einigen Fahrten wird es still im Stadttaxi. Das Telefon läutet nicht mehr. "Es gibt Tage die sind besser, manche sind schlechter. Aber wenn ich mir die Abrechnung von vor drei Jahren ansehe lässt sich erkennen: Das Geschäft hat sich nicht verändert." Laut dem Fahrer Rudi haben auch andere Gemeinden das Konzept des Stadttaxis adaptiert. Tulln, Mödling und Wiener Neustadt haben es dem Purkersdorfer Unternehmen Rostek gleichgetan. Eine reguläre Fahrt für Erwachsene kostet 2,50 Euro. Kinder zahlen einen Euro.
Nach etwa zwei Stunden steigt die Redakteurin aus. Rudi wird noch bis am Abend weiter fahren.
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