15 Monate Haft für Gewalttäter
Richterin Doris Wais-Pfeffer glaubte den Schilderungen der Ex-Freundin des vorbestraften Angeklagten.
BEZIRK (ip). Es stünde zwar Aussage gegen Aussage, so die St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer im Prozess gegen einen 22-Jährigen aus dem Bezirk Lilienfeld, dennoch seien die Erzählungen der ehemaligen Lebensgefährtin des Angeklagten nachvollziehbar und absolut glaubwürdig.
Eifersucht als Grund
Die junge Frau berichtete von Faustschlägen, an den Haaren reißen, Tötungsdrohungen auch mit vorgehaltenem Messer und dass ihr Ex-Freund sie mehrfach eingesperrt hätte – alles aus extremer Eifersucht. Immer wieder hätte sie ihm seine Gewaltattacken verziehen, bis sie nach einem Jahr nur mehr Ruhe haben wollte.
„Mein Mandant kann ihre Aussagen nicht widerlegen“, versuchte Verteidiger Christian Hirtzberger die Glaubwürdigkeit der Zeugin zu hinterfragen. „Nur, weil sie von vielen Vorfällen erzählt, bedeutet es nicht, dass sie die Wahrheit sagt“, gab der Anwalt zu bedenken. Zu einem geringen Teil war der 22-Jährige geständig, die weiteren Vorwürfe wies er zurück. Sie wolle sich nur rächen, weil er sie betrogen hatte, so der wegen Dieseldiebstählen vorbestrafte Mann.
Wais-Pfeffer blieb hart. Sie verurteilte den Angeklagten wegen der Gewaltdelikte, darüber hinaus wegen des unbefugten Besitzes einer Stahlrute zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten, zehn davon bedingt. Anti-Gewalttraining, Bewährungshilfe und ein umfassendes Kontaktverbot zu seiner Ex-Freundin waren ebenfalls Bestandteile des derzeit noch nicht rechtskräftigen Urteils.
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