Traisen: 25 Gäste bei Georg Fischer
Der Verein für Marktler Industriegeschichte stattete dem Traditionsunternehmen einen Besuch ab.
TRAISEN (mg). Vergangene Woche besuchte der Verein für Marktler Industriegeschichte unter bewährter Führung von Obmann Ferdinand Kickinger den Fittingshersteller Georg Fischer in Traisen. Insgesamt hatten sich 25 überaus interessierte Teilnehmer eingefunden.
Metallarbeit anno 1833
Bei der Einführung referierte Betriebsleiter Löcker über Firmengeschichte und Prozessablauf. Dabei wurde auf den Urbetrieb in Form eines Schmiedehammers im Jahre 1833 durch J. Fischer hingewiesen. Vor 150 Jahren dann, im Jahre 1864, begann Berthold Fischer mit dem Temperguss und schließlich wurde der Betrieb an seinen Neffen Georg Fischer, dem späteren Namensgeber des Fischer-Konzerns, vererbt.
120 Jahre Fittings
Im Jahre 1898 begann man mit der Fittings-Produktion, kann also heute auf eine fast 120-jährige Erfahrung zurückgreifen. In den Jahren 1939 bis 1995 in der Alpine-Montan Gesellschaft bzw. in der Voest-Alpine eingebettet, wurde danach das Unternehmen mehrheitlich von Georg Fischer übernommen, womit sich der Kreis der Besitzer wieder geschlossen hatte. Heute produzieren rund 450 Mitarbeiter, davon rund 15 Prozent Frauen und 27 Lehrlinge etwa 12.200 Tonnen Fittings, was im Dreischichtbetrieb einen täglichen Produktionsausstoß von rund 51 Tonnen bedeutet.
90 Prozent Export
"Georg Fischer ist neben einem spanischen Unternehmen das einzige Fittingswerk in Europa, hat somit einen 90-prozentigen Export-Anteil, der sich zu rund einem Drittel nach Westeuropa orientiert. Wichtig ist auch der immer stärker werdende Anteil von Primafit-Produkten, die ohne Gewinde, jedoch als Steckverbindung mit Dicht-ring sowohl für Stahl- als auch für Kunststoff-Rohre verwendet werden können", erfuhr Ferdinand Kickinger bei der Führung.
Der hohe Qualitätsstandard, gekennzeichnet durch alle nur denkbaren Produktions- und Umweltzertifikate, verschaffen Georg Fischer eine Sonderstellung, obwohl die Bedarfsmengen langsam zurückgehen. Billigstprodukte machen den Markt schwierig. Anschließend wurde entsprechend dem Produktionsablauf die Fertigung besichtigt, beginnend mit Schrottaufbereitung, Gießerei samt vorgelagerter Kernmacherei, Formkastenbereitung und anschließender Fertigbearbeitung bis zur Verpackerei. Der interessante Vormittag endete schließlich mit einem gemeinsamen Mittagessen im „Leopold“ in Marktl.
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