Interesse an Schusswaffen steigt

REUTTE (rei). Die Bezirksblätter fragten auf der Bezirkshauptmannschaft nach, ob - wie in vielen anderen Regionen - auch bei uns die Zahl jener zunimmt, die gerne daheim eine Waffe hätten. "Wir merken es schon, dass derzeit mehr Waffenbesitzkarten beantragt werden. Es sind deutlich mehr Anträge zu bearbeiten, als früher, so ausgeprägt wie in anderen Gebieten ist es bei uns aber nicht", sagt Bezirkshauptmann Konrad Geisler.

Genaue Zahlen dazu hat Klaus Perl. Er bearbeitet an der Bezirkshauptmannschaft die genannten Anträge. Perl: "2015 wurden im Bezirk Reutte 36 Waffenbesitzkarten beantragt, zwei mehr als 2014." Nicht viel, blickt man aber noch ein weiteres Jahr zurück, also auf 2013, und zieht einen Vergleich mit 2015, dann zeigt es sich, dass sich die Zahl mehr als verdoppelt hat. "2013 hatten wir 17 Anträge", nennt Perl die genaue Zahl.
Aber für was braucht man nun eine solche Waffenbesitzkarte überhaupt. Perl klärt auf: Jeder, der eine genehmigungspflichtige Waffe daheim haben will - dazu gehören Faustfeuerwaffen, ebenso halbautomatische Waffen - muss dieses Papier beantragen. Langwaffen, also Gewehre, kann man auch ohne Waffenbesitzkarte kaufen.
Seitens der Behörde wird aber sehr genau geprüft, ob der Antragsteller auch geeignet ist, um eine genehmigungspflichte Waffe daheim haben zu dürfen. Immer wieder kommt es vor, dass Anträge aus verschiedenen Gründen abgelehnt werden.
Die Polizei prüft dann wiederum, ob die Waffe auch ordnungsgemäß verwahrt ist. Überprüfungen finden regelmäßig statt.
Wer über eine Waffenbesitzkarte verfügt und auch tatsächlich eine Waffe daheim hat, darf diese aber nicht einfach ins Nachtkästchen legen. Waffen müssen ordnungsgemäß verwahrt werden, das heißt, man muss sie wegsperren.
Und wer glaubt, dass er die Waffe dann auch mit sich führen darf, irrt endgültig. Dafür würde man einen Waffenpass benötigen und den bekommt man nur unter strengsten Auflagen und Grundvoraussetzungen, die zu erfüllen sind.