EU-Wahl: Aktuelle Ergebnis im Bezirk Reutte

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Bereits zum vierten Mal hatten die Bewohnerinnen und Bewohner im Bezirk die Möglichkeit bei einer EU-Wahl ihre Stimme abzugeben. Hier finden Sie alle Informationen darüber, wie die Tirolerinnen und Tiroler gewählt haben.

Hinweis: Der nachfolgende Bericht wurde von unserer Redaktion fortlaufend aufgrund einlangender Ergebnisse bzw. Stellungnahmen aktualisiert. Die neuesten Meldungen stehen immer vorne.

Barbara Schennach ist zufrieden

Die ÖVP ging in Tirol mit Barbara Schennach als Spitzenkandidatin in die Wahl. Sie kommt aus Ehrwald. Entsprechend groß war das Interesse im Bezirk, wie sie, bzw. die ÖVP abschneidet.
Sie selbst analysiert die Wahl so: "Wir sind klar Erster und haben damit unser Wahlziel erreicht. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Wählerinnen und Wählern bedanken. Das gilt ganz speziell auch für meine Heimat, das Außerfern. Der Bezirk Reutte ist unter den Top 3, was das VP-Ergebnis tirolweit betrifft. Damit sind wir im Außerfern fast dreimal so stark wie die zweitstärkste Partei. Und was mich besonders freut: In meiner Heimatgemeinde Ehrwald hat die Volkspartei von einem hohen Niveau aus nochmals zugelegt. Dafür möchte ich mich bei allen Außerfernerinnen und Außerfernern, ganz besonders bei allen Ehrwalderinnen und Ehrwaldern herzlich bedanken!
Der Wermutstropfen ist allerdings die sehr niedrige Wahlbeteiligung. Ich denke, das ist ein klares Signal, dass wir Europa bürgernäher und bürgerfreundlicher gestalten müssen. Alle Parteien sind hier aufgefordert, an einem Strang zu ziehen und den Menschen die EU verständlicher zu machen, damit die Bürger wieder mehr von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen.“

ÖVP in 36 Gemeinden voran

Forchach ist anders - nur Forchach ist anders, müsste man aus der Sicht des Bezirkes Reutte sagen. In 36 der 37 Außerferner Gemeinden liegt die ÖVP beim Stimmenanteil voran. Zwar gab es da und dort mehr oder weniger große Verluste, an der Mehrheit war aber nicht zu rütteln. Außer in Forchach, da ist seit diesem Sonntag die FPÖ die Nummer eins.
Ein sattes Plus von 12,2 Prozent bescherte den Freiheitlichen am Ende einen Stimmenanteil von beachtlichen 32,9 Prozent. Die ÖVP blieb mit einem minmalen Minus von 0,4% zwar nahezu gleichstark wie 2009, am Ende musste man sich mit einem Gesamtanteil von 31,7% aber hinter der FPÖ einreihen.

Verluste im Bezirkshauptort für die ÖVP

Ziemlich genau ein Drittel aller Wählerstimmen hatte die ÖVP bei den Wahlen 2009 in Reutte (32,42%), diesmal sieht es deutlich schlechter aus: 28,19 Prozent der Wähler gaben der ÖVP die Stimme. Zulegen konnte die SPÖ, die jetzt im Bezirkshauptort 24,12% Stimmenanteil hat (2009: 21,64%). Ein starkes Lebenszeichen kommt von den Grünen, die nun in der Marktgemeinde bei 19,39 % angekommen sind (2009: 12,51%)

ÖVP einigermaßen zufrieden

Die ÖVP hatte im Bezirk Reutte einen echten "Trumpf" im Ärmel und der hieß Barbara Schennach. Die Ehrwalderin trat als Spitzenkandidatin in Tirol für die ÖVP an. Dennoch musste man ein Minus hinnehmen. Doch Bezirksparteiobfrau Sonja Ledl-Rossmann sieht das Ergebnis im Bezirk als beachtenswert: "Leider war die Wahlbeteiligung erneut sehr nieder. Das ist nicht gut für uns. Aber wir sind wieder klar voran."
Mit einem Stimmenanteil von rund 43 Prozent im Außerfern ist die ÖVP damit nicht nur im Bezirk weiterhin klar die Nummer eins, sondern liegt auch weit über dem österreichweiten Abschneiden der Partei.
In den kommenden Tagen will die ÖVP das Ergebnis jetzt auch auf Bezirksebene durchleuchten und dann ihre Schlüsse ziehen.

ÖVP hat stark verloren

Die ÖVP, bei der letzten EU-Wahl noch mit 47,07 Prozent der Wählerstimmen im Bezirk Reutte weit voran und knapp an der absoluten Mehrheit vorbei, musste Einbußen hinnehmen. Diesmal gaben laut vorläufigem Ergebnis 42,94% der Wahlberechtigten den „Schwarzen“ die Stimme. Ein gutes Ergebnis, aber kein Vergleich mit der Wahl von 2009.
Die SPÖ erlebt bei dieser Wahl wieder einen kleinen Aufschwung - gegenüber 2009 gibt es ein Plus von 3,28%. Das heißt, dass man jetzt bei 14,11 Prozent liegt.
Doch die Freude wird wohl eine getrübte sein, denn die „Roten“ sind auf den dritten Platz im Bezirk zurück gerutscht.

FPÖ auf Platz zwei im Außerfern

Den zweiten Rang haben die Freiheitlichen erobert. Sie schafften ein sattes Plus von 7,49 Prozent und liegen jetzt bei 15,67 Prozent der Stimmen.
Stark zulegen konnten auch die Grünen im Außerfern, nämlich um 5,39%. Das ergibt am Ende einen Wähleranteil von 13,98 Prozent. Damit sind die Grünen heute nur knapp hinter der SPÖ.
Die Neos kamen immerhin auf 541 Stimmen bzw. 8,03% Anteil. Alle anderen Parteien sind nach dieser Wahl verschwindend klein - sowohl auf Bundesebene, als auch im Bezirk Reutte.

Knapp 23.000 Wahlberechtigte im Bezirk Reutte

Insgesamt gibt es diesmal in Tirol 539.549 Wahlberechtigte, davon 278.135 Frauen und 261.414 Männer. Der Bezirk Reutte ist naturgemäß auch bei dieser Wahl der kleineste Bezirk in Tirol.

Im Außerfern liegt die Zahl der Wahlberechtigten bei 22.944. Auch bei uns sind die Frauen in der Überzahl, das Verhältnis liegt bei 11.599 Frauen zu 11.345 Männern. Darunter befinden sich auch die Gruppen der AuslandsösterreicherInnen und der UnionsbürgerInnen, die im Bezirk als wahlberechtigt registriert sind.

Interessant dabei: In der Gruppe der wahlberechtigten "AuslandsösterreicherInnen" sind die Männer (86) knapp vor den Frauen (84). Unter den wahlberechtigten UnionsbürgerInnen ist das dann wieder anders, hier gibt es mehr Frauen (122) als Männer (101).

Die Spannung vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses steigt jetzt von Minute zu Minute. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer? Bald werden wir es wissen.

Interessantes zur EU und dem Bezirk Reutte

Hier nochmals ein paar interessante Zahlen und Fakten im Zusammenhang zw. EU und dem Bezirk Reutte:
Neben den Subventionen für die Außerferner Bauern flossen auch einige Millionen an Strukturfondsmittel ins Außerfern. Die große Mehrheit dieser Förderungen wickelt die Regionalentwicklung Außerfern (REA) in enger Abstimmung mit dem Land Tirol ab.
Für den Zeitraum 2007 bis 2013 stehen insgesamt 270 Projekte mit einem Investitionsvolumen von € 34,7 Mio. zu buche. Die Finanzierung dieser Projekte erfolgte mit rund € 19 Mio. über Förderungen, davon kamen € 11 Mio. von der EU.

Grenzkontrollen und vieles mehr sind Vergangenheit

Ohne EU wäre der Alltag in einer Grenzregion weiterhin geprägt von Grenzkontrollen, Geldwechseln und hohen Roaming-Gebühren. Heute kooperiert das Bezirkskrankenhaus mit Füssen. Pfronten ist Mitglied in einem Außerferner Abwasserverband. Füssen ist das Ziel des Lechwegs. Der Ski Trail verbindet das Tannheimer Tal mit Bad Hindelang und die Zugspitzarena Bayern-Tirol lockt Gäste in die Region.

„In der regionalen Entwicklung sind nationale Scheuklappen äußerst hinderlich. Denn die zentralen Probleme machen nicht vor Staatsgrenzen halt. Das spüren wir hier in einer Grenzregion ganz deutlich. Bei der Erstellung von Entwicklungsstrategien stimmen wir uns daher mit unseren bayerischen Nachbarn ab. Viele Themen gehen wir auch gemeinsam an“, hält REA-Geschäftsführer Günter Salchner fest.
Für Salchner bräuchte es eigentlich mehr Europa und nicht weniger, ein Europa allerdings mit größerer Nähe zu den Bürgern.

Mehr Nähe ist gewünscht

„Wir wünschen uns einen viel intensiveren Dialog der Basis mit der EU-Kommission und dem Parlament. Eine Politik für 28 Mitgliedsstaaten ist ansonsten fast zwangsläufig das Werk von Eurokraten, denen der Bezug zu den unterschiedlichen Lebenswelten in den Regionen fehlt“, fordert der Regionalmanager.

Hier geht's zur Berichterstattung in den Bezirken

Das Bezirks-Wahlergebnis 2009

ÖVP: 47,07 Prozent
Martin: 21,21 Prozent
SPÖ: 10,83 Prozent
Grüne: 8,58 Prozent
FPÖ: 8,18 Prozent
BZÖ: 3,07 Prozent
JuLis: 0,73 Prozent
KPÖ: 0,32 Prozent

Folgende Parteien treten zur Europa-Wahl 2014 an:

• ÖVP (Österreichische Volkspartei – Liste Othmar Karas)
• SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs)
• FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs – Die Freiheitlichen)
• Die Grünen - Die Grüne Alternative
• BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich – Liste Mag. Werthmann)
• NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum)
• REKOS (Die Reformkonservativen – Liste Ewald Stadler)
• ANDERS (Europa Anders - KPÖ, Piratenpartei, Wandel und Unabhängige)
• EUSTOP (EU-Austritt, Direkte Demokratie, Neutralität)

Am 25. Mai ab 17 Uhr finden Sie hier die alle Hochrechnungen zur EU-Wahl 2014.
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