Nur gute Erinnerungen

Im Landeskinderheim Schloss Neuhaus leben derzeit 43 junge Menschen.
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GEINBERG/NEUHAUS (kat). "Schloss Neuhaus ist mein Platz zum Wachsen und Gedeihen. Dort kann ich Kind sein, Gemeinschaft erleben und mich zu Hause fühlen." So lautet ein Leitspruch des Landeskinderheims Schloss Neuhaus und so positiv haben viele Bewohner ihre Zeit dort auch erlebt. Ein Beweis dafür ist das Ehemaligen-Treffen, das nun stattfand. 21 Personen kehrten dafür an den Ort ihrer Jugend zurück. "Wir erhalten oft Anfragen von ehemaligen Schlossbewohnern, die uns besuchen möchten. Nun war es das erste Mal, dass mehrere Personen gemeinsam gekommen sind. Sie haben nur gute Erinnerungen an das Schloss Neuhaus. Man liest oft viel über 'Schreckensheime' - damit werden wir hier wenig belastet", sagt Leiterin Veronika Verzetnitsch. Organisiert wurde das Treffen von Ralph Egger, der heute in der Schweiz lebt. Er wollte durch einen Besuch Erinnerungen aufleben lassen. Genutzt wurde das Treffen aber auch von sieben Jugendlichen, die derzeit in Schloss Neuhaus leben, um Fragen zu stellen. "Es war wichtig, die jungen Menschen einzubeziehen. Viele wollten wissen, wie die Leben der Bewohner verlaufen sind. An den Erzählungen konnten sie sehen, dass man etwas erreichen kann, wenn man selbst etwas dazu beiträgt. Viele denken ja, sie seien ihr Leben lang als 'Heimkind' abgestempelt", sagt Verzetnitsch. So war einer Frau besonders "Tante Mary" in Erinnerung geblieben. Sie habe immer darauf geachtet, dass alle Kinder lernen und ihre Hausübungen bringen. Die Mutter der Frau hatte nie darauf geachtet - die ehemalige Bewohnerin schloss später die HAK mit der Matura ab. Heute wachsen 43 Kinder und Jugendliche in Schloss Neuhaus auf. Die Landeseinrichtung beherbergt fünf familienähnlich geführte Wohngruppen, die mit Cayenne, Chili, Sternanis, Pfeilwurzel und Muskat allesamt Gewürznamen tragen.

Während eine Wohngruppe der Krisenunterbringung für maximal sechs Monate dient, sind die anderen vier für längerfristige Aufenthalte vorgesehen. "Kinder kommen hierher, wenn ihre Eltern sie nicht ausreichend erziehen oder versorgen können. Oft kommt es auch vor, dass die Kinder zu viel Verantwortung übernehmen müssen, beispielsweise wenn eine Suchterkrankung eines Elternteils vorliegt. Auch Gewalt spielt eine Rolle", erklärt die Leiterin. Ziel ist die Rückführung der Kinder zu ihrer Herkunftsfamlie oder sie bis zur Verselbständigung zu begleiten. Die Bewohner sind mit ihren Eltern ständig in Kontakt. Auch für die Mitarbeiter - deren Anzahl beinahe so groß ist wie die der Bewohner - ist es eine ständige Herausforderung, mit dem Wunsch der Kinder bei ihren Eltern zu leben, umzugehen. Ab 3 Jahren können die Kinder ins Schloss kommen, sobald sie selbständig leben können, verlassen sie es wieder. Manche kehren allerdings zurück - wie die 21 Personen des Ehemaligen-Treffens. Einige haben nun ihre Adressen hinterlassen und versprochen, zum Kathreinmarkt zu kommen.

Im Landeskinderheim Schloss Neuhaus leben derzeit 43 junge Menschen.
Leiterin Veronika Verzetnitsch
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