Graf schrammt an Masters-Medaille vorbei, Allerstorfer verliert gegen Bor
Bernadette Graf muss sich nach einem Halbfinal-Einzug beim Masters der besten 16 der Weltrangliste in Rabat (MAR) letztlich mit Rang fünf bis 70 kg begnügen. Im Bronze-Kampf hat die Tirolerin gegen Chizuru Arai (JPN) nur wegen einer einzigen Passivitäts-Bestrafung das Nachsehen.
BEZIRK. Graf präsentiert sich gegen die Weltranglisten-Neunte, gegen die sie das bisher einzige Duell im Finale des Grand Slams von Moskau 2013 für sich entscheiden konnte, stark. Die Bestrafung wirkt unglücklich, da die Österreicherin mit einem gefährlichen Bein-Angriff (O-soto-gari) einer Wertung noch am nächsten kommt.
Davor startet die 22-Jährige, die 140 Punkte aus Rabat mitnimmt, mit einem Ippon-Erfolg über Iljana Marzok (GER) in das Turnier. Nach einem Viertelfinalsieg dank einer Yuko-Wertung über Linda Bolder (ISR) muss sich die Projekt-Rio-Athletin im Halbfinale der aktuell Weltranglisten-Ersten Kim Polling (NED) beugen. Dabei zieht sich Graf eine leichte Sprunggelenks-Verletzung, die aber für den Bronze-Kampf entsprechend getapt werden kann.
Schon wieder gegen Bor
Der gerade noch ins Teilnehmerfeld gerutschte Daniel Allerstorfer kann die sich ihm bietende Chance für die Olympia-Quali nicht nutzen. Der Mühlviertler wird im Achtelfinale von Barna Bor nach einem links eingedrehten Innenschenkelwurf (Yuko-Wertung) am Boden festgehalten.
Es ist bereits das vierte Turnier heuer, bei dem Allerstorfer gegen den Ungarn rausfliegt. „Wir sind deshalb beim Verantwortlichen für die Auslosung vorstellig geworden. Der hat mir hoch und heilig versprochen, dass die ständigen Aufeinandertreffen der beiden nur Zufall sind“, schildert Spittka. „Bei Probe-Auslosungen davor war Dani auch auf andere Gegner gekommen, aber kaum wurde die ernsthafte Auslosung vorgenommen, hat er wieder Bor gezogen.“
Allerstorfer selbst versucht sich nicht damit zu beschäftigen: „Ich muss schauen, dass es mir gelingt, ihn einmal zu schlagen.“
Teddy Riner siegt
Der Sieg im Schwergewicht geht an den favorisierten Teddy Riner (im Finale gegen Bor). Wie sich herausstellt, war der französische Superstar auch maßgeblich daran beteiligt, dass sich Marokko überhaupt um das Masters-Turnier bemühte. Unser Team erfuhr vorort, dass der erst zwölf-jährige Kronprinz Moulay Hassan von TV-Bildern des 2,04m großen Olympiasiegers derart beeindruckt war, sodass er sich wünschte, Riner einmal hautnah zu erleben. Sein Vater, König Mohammed VI. erfüllte ihm diesen Wunsch nun mit dem Masters, welches der erste Judo-Event von Weltrang auf afrikanischem Boden seit der WM in Kairo vor zehn Jahren ist.
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