Die kuriosesten Dorfnamen Rohrbachs

Die BezirksRundschau hat mit Karl Hohensinner Orstnamen unter die Lupe genommen. | Foto: Grafik: Fotomontage/panthermedia.net/tiero
  • Die BezirksRundschau hat mit Karl Hohensinner Orstnamen unter die Lupe genommen.
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BEZIRK (bayr). Die BezirksRundschau geht seit einigen Wochen der Herkunft unserer Gemeindenamen auf die Spur. In dieser Woche ist St. Stefan an der Reihe – siehe Seite 17. Der Greiner Sprachforscher Karl Hohensinner hat mit Peter Wiesinger aber nicht nur die Herkunft der Gemeindenamen untersucht. Die beiden Wissenschafter sind auch der Frage nachgegangen, wo die Namen von kleineren Ortschaften und Dörfern herkommen. Wir präsentieren aus dem Ortsnamenbuch des Landes OÖ kuriose Ortsnamen. Der Band Rohrbach ist derzeit noch in Arbeit und daher unveröffentlicht.
• Baumgartsau, Niederwaldkirchen: Der Name hat weder mit einer Sau noch mit dem Namen Baumgartner zu tun. Die Bezeichnung kommt daher, weil der Ort eine Au mit Obstbaumbestand ist.
• Hühnergeschrei, Altenfelden: Die Ortstafel dort wird wohl am häufigsten fotografiert. 1794 soll der Ort laut einem alten Grundbuch über 16 Hausnummern verfügt haben. Alle Anwesen waren einst nebenberufliche Bauern, der Hühnerbestand war in der "Theresianischen Steuerfassion" nicht verzeichnet. Es gibt aber Hinweise auf zahlreichen und dementsprechend lauten Hühnerbestand. Im Heimatbuch von Altenfelden, herausgegeben von Willibald Katzinger, heißt es, ...dass es sich um ein gutes Jagdgebiet für Federvieh wie Auerhahn, Birkhahn etc. gehandelt hat."
• Kanten, Oepping: Dieser Ortsname liefert vermutlich einen Hinweis auf die Volkszugehörigkeit – zugewanderte Kärntner. Diese Erstüberlieferung aus dem 14. Jahrhundert erscheint wahrscheinlicher als die Herleitung von einem Familiennamen.
• Koth, Niederwaldkirchen: Dieser Begriff kommt nicht von Exkrementen. Ein Beleg aus 1354 verweist auf Kot, Lehm als Hinweis auf die morastigen Bodenverhältnisse. Man findet in diesem Ortsnamen vermutlich einen Hinweis auf das dortige Graphitvorkommen. Während des Ersten Weltkriegs wurde im sogenannten Schickerwerk Graphit abgebaut. Auch heute findet man in den umliegenden Feldern gelegentlich Graphitbrocken (laut Festschrift zur 1100-Jahr-Feier der Pfarre Niederwaldkirchen).
• Poppen, Sarleinsbach: Denkbar anständig lässt sich dieser Name vermutlich auf den Familiennamen Poppo zurückführen. Dieser Name ist in der Gegend bekannt.
• Schinken, Sarleinsbach: Der geschützte Namen Parma Schinken in Italien darf nur für luftgetrockneten Schinken, der in der Provinz Parma, nordwestlich von Bologna, erzeugt wurde, verwendet werden. Anders ist es im Mühlviertler Schinken: Der Name hat wahrscheinlich nichts mit Fleisch zu tun, sondern mit einem Familiennamen zum Adjektiv "schiec" – schief, schielend.

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