Das Grüne Band weiterweben
Fahrt entlang eines Teils des Grünen Bandes führte in den Bezirk Rohrbach und nach Tschechien.
BEZIRK, BÖHMERWALD (bayr). Der Naturschutzbund hat im Böhmerwald 2015 ein Stück Moor gekauft. Die Fläche hat etwa 1,5 Hektar und war einst total vermoort. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als Streuobstwiese verwendet, dann teilweise trockengelegt und mit Fichten aufgeforstet. "Willst du alles vernichten, dann pflanze Fichten, Fichten, Fichten", sagte ein Reise-Teilnehmer bei einem Lokalaugenschein, gemeinsam mit dem Naturschutzbund-Verantwortlichen vor Ort. Es wurde erklärt, welche Verbesserungsmaßnahmen derzeit durchgeführt werden, um das Moor wieder mehr zu einem Lebensraum für Wildtiere und seltene Pflanzen, wie den Sonnentau, einer fleischfressenden Pflanze, werden zu lassen. "Mithilfe von Asylwerbern haben wir im Sommer die Fichtenbestände im Randbereich gerodet. Mit Grabensperren wird die Entwässerung des Moores gebremst", erklärte Julia Kropfberger vom Naturschutzbund Oberösterreich.
Fotofallen dokumentieren
Mittels Fotofalle wurde auf dieser Fläche die Wald-Birkenmaus, der Luchs oder eine Wildkatze nachgewiesen. Letztere wäre eine Sensation, noch fehlt aber der genetische Beweis, dass es sich tatsächlich um eine Wildkatze gehandelt hat. Diesen will man jetzt kriegen, indem man Baldrian-Lockstöcke aufgestellt hat. "Wir hoffen daran Haare zu finden, um DNA-Material zu bekommen", sagt Kropfberger.
Nationalpark Sumava
Die Reise führte auch in den tschechischen Nationalpark Sumava. Nationalparkdirektor Pavel Hubaný begrüßte die Delegation. In einer Diskussionsrunde informierte er über die Sicht des Nationalparks, was das Grüne Band betrifft. "Wir werden gemeinsam das Grüne Band weiterweben", versprach Josef Limberger, Obmann des Naturschutzbundes Oberösterreich. Er berichtete auf der Fahrt durch die Landschaft des Böhmerwaldes auch über die Tier- und Pflanzenwelt: "Im Mühlviertel zehren wir vom tschechischen Bestand an Wachtelkönig und Braunkehlchen. Sie finden beinhahe nur mehr hier geeignete Brutstätten."
Zur Sache:
Das Grüne Band ist ein wertvoller Naturraum entlang des früheren Eisernen Vorhangs. Der Naturschutzbund arbeitet an der Erhaltung des Grünen Bandes – als natur- und völkerverbindendes Element.
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