„Es ist ein cooles Gefühl daheim zu siegen“

Vom „Vierspänner Fieber“  gefangen: 2012 vierter Platz bei der Landesmeisterschaft und 2014 bereits Dritter
14Bilder
  • Vom „Vierspänner Fieber“ gefangen: 2012 vierter Platz bei der Landesmeisterschaft und 2014 bereits Dritter
  • hochgeladen von Werner Gattermayer

Josef Leibetseder wird Staatsmeister bei den Vierspännern.

ALTENFELDER (gawe). Hieß die Bilanz der Familie Leibetseder vor vier Jahren bei der Staatsmeisterschaft noch: Vater Staatsmeister, Tochter Landesmeisterin, Sohn Krankenhaus, so kam heuer alles anders: Sohn Staatsmeister – Vater Kutsche geschmissen. Sohn Josef: „Ich habe damals beim Marathon umgeschmissen. Bilanz: Rippenbrüche – zwei Monate Krankenstand. Heuer lief es in der Königsdisziplin des Fahrsportes nach Plan: „Rita Maria Walter stellt mir fünf Pferde und Equipment zur Verfügung. Sonst bin ich bei ihr der Beifahrer („Grom“) bei anderen Turnieren“: Der Grund für das Sponsoring: „Sie sieht mich als größte Nachwuchshoffnung Österreichs“. Wobei er der einzige Vierspännerfahrer in Österreich im „jungen Alter“ ist. Die restlichen Fahrer gehören alle zur Alterklasse 50 plus. Seine Pferde sieht er nicht als Sportgeräte: „Sie sind meine Kameraden und vierbeinigen Freunde. Du weißt, sie kämpfen für dich nur, wenn sie sich mit dir gut verstehen.“ Verlangt er zuviel von ihnen, können sie auch einmal beleidigt auf ihn sein: „Sie legen die Ohren zurück und drehen sich von dir weg. Nach einigen Stunden sind wir dann aber wieder gut“ schildert der 23jährige kleine Verständnisprobleme. 600 kg Kutsche, 80 kg Fahrer plus das Gewicht zweier Beifahrer bewegt der gelernte KFZ-Techniker gekonnt mit bis zu 50 km/h durchs Hügelland: „Der erste „Beifahrer sagt dir die Strecke an, der zweite sorgt für den Gewichtsausgleich in den Kurven.“

Blaue Flecken

Teamarbeit ist auch mit seinen Beifahrern wichtig. Freundin Kristina fürchtet sich auch in haarigen Situationen nicht. Die Drohung „mit dir fahre ich nie wieder“, nachdem er im Training die Kutsche geschmissen hatte, nahm sie schnell wieder zurück.

Spannendes Vater-Sohn Duell heuer bei der Staatsmeisterschaft:

Sohn Josef war im Kegelfahren zehn Sekunden schneller als Vater „Pepi“. Bei der Dressur lag der Vater wiederum 0,75 Punkte vor dem Sohn. Schließlich brachte der Crash des Vaters im Marathon die Entscheidung. Wobei es auch beim Nachwuchs nicht glatt lief: „Die beiden vorderen Pferde waren sich bei einem Baum nicht einig: sollen wir links oder rechts vorbei. Eines entschied sich für links, eines für rechts. Die Folge: Plötzlich schauten sie mir in die Augen, weil sie sich hoffnungslos verfangen hatten. Normalerweise musst du da ausspannen und von vorne beginnen. Weil sich aber die Pferde vorne so gut verstehen, haben sie sich von selbst wieder ausgedreht“. Bilanz: Zehn Sekunden Zeitverlust. Der Staatsmeistertitel heuer bedeutet auch die Qualifikation für die EM (als einer von drei Österreichern) in Aachen Ende August.

Wasserscheues Leitpferd
Die zwei Pferde auf der linken Seite lenkt er mit der linken Hand, die zwei anderen mit der rechten gekonnt durchs hügelige Gelände. Eine Schlaufe in der Hand (fünf bis 50 Zentimeter) erleichtert die richtige Führung. Wobei ihm Pferd „Otschi“ hilft: „Er kann fast lesen. Er findet beim Marathon oft selbst die richtige Spur und spürt auch, wo ich hin will. Er überlegt: da könnte man hinlaufen. Manchmal „denkt“ er aber auch zuviel.“ Lediglich Wasserhindernisse sind nicht die große Liebe seines „Leitpferdes“: „Er zögert davor etwas, bis die Pferde hinten anschieben. Da ist er ein richtiger „Hosenscheißer“; vielleicht ist ihm aber auch das Wasser zu kalt; oder es liegt auch in der Familie: Die Schwester des Pferdes ist auch etwas wasserscheu.“

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Rohrbach auf MeinBezirk.at/Rohrbach

Neuigkeiten aus Rohrbach als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Rohrbach auf Facebook: MeinBezirk.at/Rohrbach - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Rohrbach und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.