Sturz im Training – Sieg im Rennen
Franzose siegt beim Motorrad – Bergrennen in Julbach
JULBACH (gawe) – 650 km aus dem Elsass angereist ist David Jean Luc. Das Ziel des Franzosen: „Ein Spitzenplatz in der österreichischen Motorrad Bergstaatsmeisterschaft. Mit seinem etwas betagten Transporter angereist ging es dann am Wochenende richtig zur Sache. Als einziger brannte er in zwei Trainingsläufen Zeiten unter 1:10 auf der 2,6 km langen Strecke von der Filzmühle nach Vorderschiffl in den Asphalt. Mit einer Gesamtzeit von 2:19,72 für zwei Rennläufe ging der Sieg am Sonntag nach Frankreich. Wobei der erste Trainingslauf am Samstag etwas turbulent begann: Einige Piloten gasten so heftig an, als ginge es um einen vorderen Platz in der Startaufstellung am Sonntag. Die meisten Ausrutscher blieben zum Glück ohne Folgen. Einer der den Asphalt aus der Nähe genau betrachten konnte war der Ulrichsberger Peter Altmann: „Ich bin es wohl etwas zu übermütig angegangen“ kommentierte er seinen Abflug in die Strohballen. Beim Rennen am Sonntag zeigte er dann wieder die artgerechte Haltung seiner Kawasaki und siegte in der stark besetzten Superstock Klasse 600. An derselben Stelle machte auch die Honda CBR600 des Rohrbachers Michael Hurnaus mit den Strohballen Bekanntschaft. In beiden Fällen hieß es: Fahrer OK- kann wieder starten. Bei seinem ersten Rennen nach dem schweren Unfall 2013 knallte der Julbacher Beiwagenpilot Manfred Lauß mit Schmiermaxe Bernhard Wurm Trainingsbestzeit auf die Bahn. Im Rennen konnten sie dann ihr Yamaha F1 Gespann schließlich auf Rang zwei einparken.
Ständiger wechselnde Wetterbedingungen und leichter Regen machten die Reifenwahl beim Rennen am Sonntag zur Lotterie. Nach dem Regentraining am Vormittag trocknete die Bahn langsam auf: „Wir haben alles probiert, Trockenreifen vorne, Regenreifen hinten, zwei Regenreifen,....“ schildert Manuel Schleindlhuber die Qual der Wahl. Mit der schlüpfrigen Fahrbahn hatten am Sonntag alle Piloten zu kämpfen.. Harald Jungwirth bringt es auf den Punkt: „Es ist elendig rutschig hier. Am ärgsten ist es auf den weißen Fahrbahnmarkierungen.“ Wobei der Betreuer von Sieger David Jean Luc erklärt: „Fährst du mit Regenreifen, bist du pro Lauf um fünf Sekunden langsamer“.
Spannend war auch das Familienduell im Hause Schleindlhuber. Vater Helmut, nach einem Arbeitsunfall erst vor einer Woche wieder genesen, drehte mächtig am Gasgriff seiner BMW S1000 R. Sohn Manuel, auf dem gleichen Renngerät unterwegs, landete schließlich mit drei Sekunden Rückstand auf den Vater auf Rang vier. Zweiter in dieser Superbikeklasse wurde Wiesinger-Mayr Christian.
Alles in allem – das Bergsausen in Julbach war Motorsport vom feinsten – bestens organisiert von Johannes Plattner und seinem Team.
Fotos: gawe
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