Gym-Schülerinnen luden Asylwerber zur "interkulturellen Nähküche" ein
BAD ISCHL. Dass es im Unterricht "Bildnerische Erziehung" nicht immer nur um künstlerische Techniken und Kunstgeschichte geht, sondern Kreativität auch anders eingesetzt werden kann, das bewiesen einige Mädchen der Klasse 5A des Ischler Gymnasiums.
Die Schülerinnen beschäftigten sich mit Themen, die für Jugendliche dieser Zeit präsent sind. Einerseits wurde die kritische Auseinandersetzung damit in eigenen kreativen Arbeiten zum Ausdruck gemacht, andererseits entstand daraus die Idee, eine Möglichkeit für Begegnung mit Flüchtlingen zu schaffen.
Nach kurzen Überlegungen wurden auf Initiative von Birgit Schwendtner Flüchtlinge eingeladen, die zurzeit im Gebäude der ehemaligen Sarsteinerstiftung in Bad Ischl untergebracht sind, um einen gemeinsamen Nachmittag zu verbringen. Gemeinsames kreatives Arbeiten stand dabei im Mittelpunkt, und es wurde in Zusammenarbeit mit Genoveva Steinkogler eine „interkulturelle Nähküche“ geschaffen. Ein Aufeinander zugehen und sich kennenlernen, um Barrieren abzubauen, stand bei dieser Aktion im Vordergrund.
Nach anfänglichen Unsicherheiten war das Eis schnell geschmolzen. Sowohl junge Männer aus dem Irak, Iran oder Frauen und Kinder aus Syrien saßen gemeinsam mit den Schülerinnen aus Bad Ischl und Ebensee an den Nähmaschinen. Es wurde gemeinsam gelacht, genäht, gegessen und auch so manche selbstkreierte Näharbeit erstellt.
Leuchtende Kinderaugen und zufriedene Erwachsene verließen am Abend den Werkraum des Gymnasiums. „Wenn die Mädchen mit der Erkenntnis nach Hause gehen, etwas Gutes und Sinnvolles getan zu haben, dann ist für mich schon viel geschehen und es ist ein kleiner Schritt gelungen, bestehende Vorurteile und Ängste abzubauen“, so Schwendtner.
Fotos: BG Bad Ischl
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