Weihnachtsfahrt der Gmundner Straßenbahn

Foto: Klemens Fellner

GMUNDEN. Punsch, Weihnachtsstollen, Krapfen und leuchtende Kinderaugen: Wer am Samstag, dem 19. Dezember mit dem Jugendstil-Triebwagen Nr. 5 der Gmundner Straßenbahn aus dem Jahr 1911 chauffiert wurde, fühlte sich wie kurz vor der Bescherung. Heinz Schöfbänker, der sich sonst um die Technik der Straßenbahnfahrzeuge kümmert, war auch als freiwilliger Fahrgastbetreuer ganz in seinem Element. Während der „5er“ gemütlich brummend über die steile Strecke vom See zum Bahnhof und retour fuhr, bewirtete er die Fahrgäste und sorgte für weihnachtliche Atmosphäre im gut geheizten und gemeinsam mit Ernst Attwenger geschmückten Triebwagen. Dass dieses Kleinod, wie es Thomas Bernhard einst bezeichnete, auch heute noch unterwegs ist und dass die Gmundner Straßenbahn aktuell zur modernen StadtRegioTram ausgebaut wird, ist aber in vielerlei Hinsicht einem besonderen Ehrengast zu verdanken, den Heinz Schöfbänker an diesem Tag nach Gmunden gebeten hatte: Otfried Knoll, Vorstand des Departments Bahntechnologie und Mobilität und Studiengangsleiter für Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen an der Fachhochschule St. Pölten. Als Obmann des Vereines Pro Gmundner Straßenbahn ist er seit Jahrzehnten treibende Kraft hinter allen Modernisierungs- und Ausbauplänen für die – derzeit noch – kleinste Straßenbahn der Welt. Als die Gmundner Straßenbahn 1988 eingestellt werden sollte, war es seiner Initiative zu danken, dass diese Pläne storniert und in das Gegenteil verkehrt worden sind. In den vergangenen 27 Jahren hat der Verein Pro Gmundner Straßenbahn strategische Aufbau- und Öffentlichkeitsarbeit betrieben, unter anderem moderne Niederflurfahrzeugen aus Nordhausen und Innsbruck zum Probeeinsatz gebracht. Aber auch mit der Beschaffung des offen Cabrio-Triebwagens 100 aus Linz gelang ein Coup für Gmundens Tourismus. Aus den Mitgliedsbeiträgen der Straßenbahn-Community und freiwilligen Spenden wurde im Laufe der Jahre ein beträchtliches Finanzierungsvolumen aufgebaut. Ein großer Teil wurde schon bisher für die Straßenbahn investiert, aber der noch größere Teil strategisch angespart. Im Jahr 2016 wird der Verein nun der Stadt Gmunden ein besonderes Geschenk mit Wirkung machen: Um den Finanzierungsanteil der Stadt an der StadtRegioTram zu reduzieren, wird der Verein Pro Gmundner Straßenbahn der Stadt einen sechsstelligen Euro-Betrag zur Verfügung stellen, mit dem unter anderem die Abzweigweiche am Franz Josef-Platz, am Beginn der zweigleisigen Stadtdurchfahrt, und die Gestaltung der Haltestelle Rathausplatz finanziert werden. Deshalb fanden sich auch Bürgermeister Stefan Krapf und Mobilitätsstadtrat Wolfgang Sageder sowie Geschäftsführer Günter Neumann von Stern & Hafferl bei der Straßenbahnhaltestelle Franz Josef-Platz ein, um die Details zu besprechen. Die Abzweigweiche wird zur Zeit im VOEST-Weichenwerk Zeltweg gefertigt und im März 2016 an Ort und Stelle vor dem Café Baumgartner eingebaut. Damit wird dann auch die neue Haltestelle Franz Josef-Platz an den Schienenstrang von „Gmundens steilstem Stolz“ angebunden werden.

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