Debatte um geplantes Hotel in Bad Ischl
BAD ISCHL. Jetzt hat auch Bad Ischl seine Hoteldebatte: Gegenüber dem jahrelangen Hick-Hack in Gmunden verläuft die Diskussion zwar richtiggehend amikal, trotzdem fühlen sich einige Anrainer auf den Schlips getreten.
Stein des Anstoßes ist ein geplantes 120 Betten-Hotel zwischen Kurhaus und Villa Seilern im Zentrum der Kaiserstadt. Ein Investoren- und Errichtungskonsortium rund um Brandl-Geschäftsführer Andreas Hemetsberger will dort 25 Millionen Euro in ein 4-Sterne-Hotel investieren. Geplant ist folgendes: Zwischen Kurhausstraße, Herrengasse und Tänzlgasse soll ein fünfstöckiges Hotel mit Parkplätzen im Erdgeschoss sowie einem Seminar- und Wellnessbereich im ersten Stock gebaut werden. Erst ab dem zweiten Stock sind Gästezimmer geplant.
Die Investoren wollen ein 130 Meter langes und knapp 19 Meter hohes Hotel errichten und kalkulieren mit einer Auslastung von mindestens 62 Prozent. An 91 Tagen im Winter und 151 Tagen im Sommer soll das Hotel voll belegt sein.
Anrainer gegen "Bausünden"
Diese Hotelpläne stoßen zahlreichen Anrainern sauer auf. Sie machten ihrem Unmut in der donnerstäglichen Sitzung des Bad Ischler Gemeinderats Luft. Hauptkritikpunkt: Die Größe und Architektur des Hotels. "Wir sind nicht grundsätzlich gegen ein Hotel, aber es muss sich einfügen. Das derzeitige Projekt ähnelt den Bausünden aus den 1960er Jahren. Warum man riesige Seminarräume und einen Wellnessbereich braucht – das ist nicht einzusehen", so ein besorgter Anrainer.
"Potthässlicher Kasten" – Gemeinderat will kleineres Hotel
Mit der Einschätzung, dass das vorliegende Projekt eher keinen Architektur-Preis gewinnen wird, waren die Anrainer übrigens nicht alleine. Gemeinderat Wilhelm Gollowitzer machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: "Das ist ein potthässlicher Kasten", so der ÖVP-Mandatar. Trotzdem sprach der Gemeinderat einstimmig für das Hotelprojekt aus.
Jedoch gaben die Ischler Volksvertreter dem Betreiber einige Hausaufgaben mit auf den Weg: So soll das Hotel insgesamt kleiner werden und die geplanten Parkplätze gänzlich unter die Erde verschwinden. Unterm Strich – so die Forderung des Gemeinderats – soll sich das Projekt besser in die Umgebung einfügen. "Wir wollen auch, dass das Projekt nicht so groß wird. Aber Bad Ischl braucht ein Hotel, um die dynamische Entwicklung der Stadt weiterzutragen. Der Bedarf ist gegeben. Ein Hotel ist darüber hinaus aufgrund der Arbeitsplätze in der Stadt ganz wichtig", so Bürgermeister Hannes Heide.
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